Le Roleplay

Katsu
Da war schon was dran an seinen Worten. Okay, ich geb's zu, er hatte wirklich recht. Geschlagen seufzte ich. "Na schön, du hast gewonnen. Aber ich sag's dir, wenn du nur eine Sache kaputt machst oder dir auffällig verhältst, bist du draußen.", antwortete ich kalt.

Ave
Ich hob verwundert die Augenbrauen, darauf wollte ich nicht unbedingt hinaus. Aber seltsamerweise stahl sich nun ein Lächeln auf mein Gesicht.
"Ich werde dein Hab und Gut behandeln, als wäre es mein eigen.", beteuerte ich übertrieben dramatisch, wobei wir beide genau wussten, dass ich kein eigenes Hab und gut zu behandeln hatte und somit mit diesem Versprechen nicht viel anzufangen war.
"Müssen wir uns dann nicht auch ein Zimmer teilen? Wir wollen doch das Image nicht zerstören...", säuselte ich dann, wobei mich die Sache ehrlich gesagt tatsächlich interessierte. Nicht dass es mir etwas ausmachen würde...

*short timeskip*

Gabriel
"Hoffentlich haben die meine Sachen in die richtige Wohnung gebracht", murmelte ich, während ich die Tür aufsperrte. Es kam mir immer noch seltsam vor, dass wir uns nicht nur in der derselben Mannschaft, sondern auch noch in derselben Wohnung hier einleben würden.
"Dareka imasu ka?", war das Erste, das ich in den Korridor rief, doch es kam von nirgends eine Antwort. Da benutzte man einmal das Japanisch, das man so halbwegs beherrschte, und dann war niemand dort, der es zu schätzen wusste.
Schulternzuckend streifte ich meine Schuhe von den Füßen und wandelte suchend durch die Wohnung.
"Ich war bis jetzt nur einmal kurz hier, nur um mich umzusehen, dann hat mich meine Schwester endgültig aus ihrer Wohnung verjagt. Mir wurde gesagt, ich bin in Zimmer 9b... dort müsste jetzt auch mein Gepäck stehen", setzte ich fort, bis ich mich schlussendlich vor der Zimmertür wiederfand.
"Nicht übel", merkte ich an, während ich das Zimmer betrat und meine Tasche neben meinen anderen Sachen fallen ließ, die tatsächlich hier angeliefert wurden.
Es war simpel eingerichtet, machte aber keinen billigen Eindruck. Ein großes Fenster an der Ostseite, weiß gestrichene Wände und ein heller Holzboden. Außer zwei kleinen Schreibtischen und einem großen Schrank war dann auch eigentlich nicht mehr viel im Raum übrig, ich nahm mal an, wir würden auf Futons schlafen.
Mein Blick fiel kurz in eine andere Ecke des Raumes, dann wandte ich mich an Finn.
"Weißt du, wem das Zeug dort gehört?", fragte ich, während ich auf die Ecke zeigte.

Finn
Ich blinzelte, dann grinste ich.
"Das gibt's doch nicht...", murmelte ich kopfschüttelnd, während ich die Sachen nochmal genauer betrachtet hatte.
"Das... sind meine. Was ist hier los, war das alles geplant oder sowas? Fehlt hier nicht 'ne versteckte Kamera?", teilte ich mit und betrat nun auch den Raum.
"Ist echt ganz nett hier, muss ich sagen. Die japanischen Schüler scheinen kultivierter zu sein als unsere...", meinte ich weiter, wobei ich zu meinen Sachen schlenderte und meine Tasche daneben legte.
"Du sprichst gut japanisch übrigens, ich glaube mein Akzent ist viel stärker... Meine Freundin wollte mich aber auch nie lernen lassen.", komplimntierte ich ihn schließlich nach einem Moment der Stille, in dem wir uns in dem Raum umsahen. Eigentlich seltsam, dass es hier so leer war. außerhalb dieses Zimmers waren die Wände bemalt und überall hingen und standen Dinge herum, ich hatte auf dem Weg hierher bestimmt schon drei vrschiedene Kalender gesehen, und der Wandschmuck war auch ziemlich außergewöhnlich. Unser/e Mitbewohner waren wohl ein wenig chaotischer als die Leute, die dieses Zimmer bewohnt hatten...

//I already have a person in mind, u know Im gonna make him a Marcel style character, who doesn't get their own signup and posts but a design and their character develops through writing

//For some reasons I want to make him of brasilian origins

Gabriel
"Ah, danke... aber es ist immer noch amateurhaft genug", antwortete ich, bevor ich mich auf den Boden plumpsen ließ.
"Dann sind wir jetzt wohl die neutrale Allianz dieser Wohnung, was? Aber irgendwas an dir kommt mir immer noch so bekannt vor... wie heißt du denn im Nachnamen?", wollte ich wissen.
"Ich stamme übrigens aus der einzigen Roux-Familie in Naters und Umgebung", fügte ich noch hinzu, während ich erwartungsvoll nach oben sah.

Finn
"Bayard. Finn Bayard.", antwortete ich und stutzte. "Gabriel Roux... Verdammt, alles hier kommt mir so seltsam bekannt vor, irgendwie muss ich dich doch kennen... Ich meine wir sind Rivalisierende Fußballvereine und gehen an dieselbe Schule und... Oh!"
Mein Gesicht hellte sich auf, mir war etwas eingefallen. Natürlich, das musste es sein.
"Die Waldclans! Du warst bestimmt auch dabei, oder? Ich meine wer war nicht dabei, jeder war dabei. Außerdem gibt es auch gar keine andere Erklärung. Ich hab' doch recht, oder?", sprudelte es mit einem Mal aus mir heraus, ich fühlte mich gerade zur selben Zeit einfältig und wie ein Genie, da ich einerseits diesen Geistesbiltz gehabt hatte, andererseits hätte ich da aber auch schon viel früher drauf kommen können.

Gabriel
Kurz sah ich ihn überrascht an, dann schlich sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.
"Hm, ja, du hast recht. Wir waren wohl in derselben Gegend unterwegs, was? Wahrscheinlich warst du eher bei diesen Baumtypen dabei, während wir von den Berghängen gebaumelt haben", vermutete ich.

Finn
Ich nickte, nun vollkommen in meinem Element.
"Klar, wie alle aus Bitsch... Mann, damals hätte ich das niemals zugegeben, aber eure Basis war echt brilliant. Kein Wunder, dass wir es in all den Jahren nur dreimal geschafft haben, euch auszurauben - und dann hattet ihr nicht mal was zu Essen, das wir hätten mitnehmen können.", lachte ich, wobei ich in Erinnerungen lebte. Die gute alte Zeit, was? Dabei waren wir noch gar nicht so alt.

Gabriel
Bei der Erinnerung schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht.
"Wir hatten sehr wohl Essen, aber das hatten wir woanders gebunkert, wo es ihr nicht finden würden... ich war damals sowas wie der Hauptverantwortliche in Sachen Verteidigung", merkte ich an.
"Deswegen haben sich unsere Wege früher eher selten gekreuzt, denke ich. Ich war meistens der Typ, der mit dem Fernglas an der Klippe oben saß und Ausschau gehalten hatte... es war ein friedlicher Job, man konnte einfach alles von dort beobachten", schwelgte ich weiterhin in Erinnerungen.

Finn
"Echt? Das hör sich toll an... Wir hatten ja eher so ein Netzwerk aus Spähern. Das war zwar Schnell, hat aber unser Hauptteam verkleinert... Ich für meinen Teil habe es in der sechsten sogar mal bis zum Anführer gebracht!", erzählte ich stolz, das Grinsen auf meinem Gesicht verwandelte sch aber relativ schnell in ein verlegenes Lächeln, als ich weitersprach: "Nach zwei Monaten hab' ich mir dann aber den Arm gebrochen und musste eine Weile aussetzen, danach wurde ich wieder zum Vizechef.", beendete ich die Geschichte.
"DAs waren echt noch Zeiten... Ich finds auch total cool, wie die Kinder das jetzt noch fortführen, trotz der Smartphones und dem Zeug. Kann aber auch dran liegen, dass da rum echt gar kein Empfang ist.", wägte ich ab, als man im Hintergrund gedämpft die Haustüre aufgehen und wieder Zuschlagen hörte, danach ertönten ein Rumpeln, ein Knall und ein Fluchen direkt aufenander folgend.
Gabriel und ich sahen uns fragend an und warteten nicht lange, um uns anzusehen, wer oder was da in unsere WG gestolpert war. Zu unserer Erleichterung sah jenes Etwas weniger nach einem Einbrecher aus als nach einer Person, die sich außerhalbdes Großstadtjungels wohl ziemlich schnell als Tourist fühlte, zumindest auf den ersten Blick:
DEr Junge war wohl etwa gleich groß wie wir, drahtig, sah sportlich aus, hatte einen relativ dunklen Hauttyp, der von der Sonne endgültig braun gebrannt wirkte, einen Undercut, darüber dichte, schwarze Locken mit einer einzelnen, bunten Strähne, trug Ohrringe, Kopfhörer und eine Holzperlenkette um den Hals und hatte soeben den gesamten Inhalt zweier gigantischer Einkaufstaschen über den Boden unseres Flures verstreut. Sie mussten wohl gerissen sein.
"Können wir dir irgendwie hekfen?", fragte ich sofort ohne Zeit an eine Begrüßung oder Vorstellung zu verschwenden. Der andere unterbrach sein Fluchen und sah von seinem Diemma auf, um mir einen dankbaren Blick zu schenken. Dabei entpuppten sich seine Augen als genauso schwarz wie seine Haare, mit scheinbar noch dunkleren Rahmen. Ich fragte mich, wo er seine Wurzeln hatte.
"Das wäre echt nett von euch, aber ihr müsst nicht... Verdammt, ich wollte hier fertig sein, wenn ihr herkommt. Tut mir echt Leid für den Saustall hier.", druckste er herum, irgendwie schien er sich nicht ganz wohl zu fühlen. Nicht nur wegen der Umstände. Naja, ich wusste aber auch noch nicht genau, was ich von ihm halten sollte. Er sah mir wie einer dieser Großstädtler aus, die das Internet zu oft benutzten und dort mit ihren Problemen klar kamen, indem sie sich und anderen irgendwelche Dinge einredeten ((*cough*)). Aber ich wollte ja keine voreiligen Schlüsse ziehen, und Hilfeleistung stand sowieso immer an erster Stelle.
Ich zuckte also mit den Schultern und machte mich daran, ihm beim Einsammeln der Sachen zu helfen.
"Die Küche ist dahinten, oder? Kommt das alles da hin?", erkundigte ich mich, der andere nickte, wenn auch nicht ganz überzeugt.
"Ja, stellt einfach alles auf dem Tisch ab, was Platz hat. Ich erledige dann die Detailarbeit.", wies er an, ich folgte ihm.

Zu dritt dauerte es nur ein paar Minuten, um alles in die Küche zu verfrachten, wo Gabriel und ich uns schließlich wie abgesprochen auf zwei der Stühle sinken ließen und den anderen, der Größenmäßig tatsächlich genau zwischen uns zu stehen schien, auf eine gewisse Art erwartungsvoll ansahen. Was genau wir erwarteten wusste ich auch nicht, da er sich gerade ein Glas Wasser einließ und es in einem Zug leerte.
Sobald er damit fertig war und es auf der Kochfläche abgestellt hatte, widmete er seine Aufmerksamkeit dann auch wieder uns.
"Danke Jungs, alleine hätte ich ewig gebraucht...", meinte er nochmal ein wenig zurückhaltend, dann räusperte er sich und sein Gesicht hellte sich auf, womit er gleich viel selbstsicherer wirkte.
"Ihr seid dann wohl meine neuen Mitbewohner, was? Schön, euch kennen zu lernen - ich bin ab jetzt euer Mitbewohner und Ansprechpartner für jegliche Probleme an der Schule oder im LEben, wenn ihr sie mir denn anvertrauen wollt. Der Name ist Mario, aber nennt mich bitte May, wenn es möglich ist. Und ihr seid?"
Sein Blick hatte wieder etwas nervöses an sich, als er geendet hatte. So als würde er uns nicht so ganz trauen.
"Ja, stimmt wohl so. Ich bin Finn, Spitzname nicht vorhanden", stellte ich mich knapp vor, immer noch dabei, ihn irgendwie auszuwerten. Solche LEute traf man bei uns ja nicht gerade oft an, da war es schwer, ihn nicht gleich mit Vorurteilen zu überhäufen.
Aber immerhin schien er ein netter Kerl zu sein, da tat mir mein skeptischer Blick, mit dem ich ihn beäugtre, schon wieder Leid. Ich nahm mich also zurück und schenkte ihm ein Lächeln, bei dem ihm scheinbar Tonnen von den schultern zu fallen schienen, da er danach gleich doppelt so groß aussah und sich sein erwartungsvolles Grinsen an Gabriel weitete und zwei Reihen schneeweißer Zähne zum Vorschein brachte, die perfekt im Kontrast mit der dunklen Haut standen. Mir war auch aufgefallen, dass er irgendeinen Akzent hatte, den ich aber noch nicht richtig zuordnen konnte. Dazu konnte ich Japanisch einfach nicht gut genug.

Gabriel
Irgendwas passte ihm nicht an uns. Zumindest kam es mir bei jedem Mal, wenn er mir in die Augen sah, so vor. Aber vielleicht lag ich auch falsch, er sah nicht gerade so aus, als ob er mir nachts ein Messer in den Rücken rammen würde.
Ich gab ein freundliches Lächeln zurück und antwortete: "Mein Name ist Gabriel, über meine bisherigen Spitznamen spreche ich lieber nicht. Darf ich fragen, woher du kommst?"
Für mich sah er so aus, als ob er aus den südlicheren Breiten dieser Erde kommen würde, er hatte auch einen leichten Akzent, so wie wir.

Finn
"Ich? Aus Brasilien, ursprünglich. Wir sind vor drei Jahren hergezogen, weil mein Vater hier anscheinend den Job seines Lebens hatte. Den war er dann aber doch recht schnell wieder los und ich wollte danach hier bei meinen Leuten bleiben, und ich hab mich an dieser Schule echt wohl gefühlt und so. Also wohne ich schon ziemlich lange hier, würde ich sagen.", erzählte Mario... Oder May, als Antwort auf Gabriels Frage. Ich nickte verständnisvoll, ich war wohl auch der Typ Mensch, der seine Freunde seinen Eltern vorzog.
" Und ihr? Ihr seid aus der Schweiz, richtig?", erkundigte er sich, wir nickten. Anscheinend hatte man ihn schon informiert.
"Dann hoffe ich mal, dass ihr euch gut einlebt. Hier ist definitiv alles anders, egal woher man kommt, diese Schule hat ein paar Besonderheiten, würde ich sagen. Auch wenn wir gerade unsere Ratspräsidentin losgeworden sind."
Das klang schon irgendwie alarmierend, wenn man mich fragte. Aber bedrohlich stellte er es immerhin nicht dar.
"Wisst ihr was? Ihr kommt gerade erst vom training zurück, also warum duscht ihr nicht erstmal und haut euch in irgendwas angenehmeres? Ich mach' in der Zeit was zu Essen, und danach treffen wir uns in meinem Zimmer und ich erzähl euch ein Bisschen was von der Schule und den Hausregeln. Okay für euch?"

Gabriel
Hatte ich... das ist mir jetzt ernsthaft nicht passiert. Aber ich hatte nunmal nur zwei Hosentaschen, die bis auf ein paar Yen und meine Buskarte leer waren. Ich konnte schwören, dass ich meine Schlüssel mitgenommen hatte, aber anscheinend war das gerade nicht der Fall.
Nachdem ich noch zweimal meine Taschen durchsucht hatte, versuchte ich es mit Klingeln. Aber zu dieser Zeit war normalerweise niemand hier, was auch heute wieder der Fall war. Was jetzt?
Enttäuscht trat ich unten angekommen wieder aus der Tür heraus und sah mich um. Dann sah ich auf die Uhr. Es waren noch ein paar Stunden bis Sonnenuntergang, da konnte ich genauso gut auch die Gegend hier erkunden.
Es gab hier in der Nähe hier mehr als genug Restaurants, Cafés und Konbini, wie es in einem Studentenviertel üblich war. Aber mir fehlten die Parks hier, meine Schwester lebte noch etwas entlegener. Das Einzige, was an einen Park rankommen konnte, war die Grünanlage hinter der Schule, aber die hatte ich auch schon oft genug erkundet.
Schlussendlich führte mich mein Weg wieder zurück zur Schule, vor der ich direkt stehen blieb. Mein Blick wandte sich von der Eingangstür nach oben, bis er am Dach hängen blieb. Nach und nach analysierte ich das Gebäude gründlich, mitsamt seinen Fenstern, Mauervorsprüngen, Rohren und Sonstiges, an dem man sich hochhangeln konnte.
Warum nicht? Solange mich keiner sieht... oder zumindest nicht versucht, mich herunterzuholen.
Wenig später setzte ich den ersten Fuß auf das Dach und sah zu, dass ich den Rest auch noch draufbrachte. Ich musste mich in ungefähr 15-20 Metern Höhe befinden, was auch entsprechend an meinen Kräften gezehrt hatte.
Erschöpft ließ ich mich rücklings auf die schrägen Dachziegel sinken und legte den Kopf in die Hände, dann schloss ich die Augen. Eine Weile lang lauschte ich den Geräuschen, die unter mir in den Straßen ertönten, von hier oben aber viel leiser und weiter entfernt wirkten. Es war ein Gewirr aus menschlichen Stimmen, Straßenverkehr und vereinzelten Vögeln, die versuchten, sich über den Rest hinweg hörbar zu machen.
Nach ein paar Minuten setzte ich mich wieder auf und sah mich um. Direkt gegenüber von mir befand sich ein weiterer Block mit Schülerwohnungen und ich bemerkte, wie ich von einem Mädchen bemerkt wurde, das mich schockiert von ihrem Balkon ansah. Als Antwort winkte ich ihr nur kurz zu und lächelte, dann legte ich einen Finger auf meine Lippen und deutete ihr, dass sie nichts gesehen hatte. Sie sah mich zwar verwirrt an, nickte dann aber doch, bevor sie wieder in ihrer Wohnung verschwand.
Mein Lächeln wurde zu einem Grinsen und ich stand auf, um noch den Rest hochzulaufen. Oben angekommen setzte ich mich rittlings auf den Dachgiebel und dachte nicht mehr daran, wie spät es sein könnte oder wann ich wieder runterkommen würde. Mir kam es so vor, als ob es in diesem Moment nur mich und den Sonnenuntergang geben würde.

Finn
"Hey, nimnst du das noch schnell mit hoch? Ich hab' grade bemerkt, dass ich was in meinem Spindt vergessen habe."
Ich besah einen Moment die Tasche, die May trug, sie sah nicht allzu schwer aus. Ich nickte also und nahm sie zu meiner hinzu, dafür beeilte er such, mir die Tür aufzusperren.
Wir waren noch einmal einkaufen gewesen, da Bach einer Woche und einem Besuch ein paar seiner Freunde nicht viel von unserem Begrüßungseinkauf übrig war. Dazu Harte er mich an meinem Spind abgefangen, bevor ich nachhause konnte, also kam ich erst gerade an.
Gabriel musste schon eine Weile da sein, also versuchte ich, die Tür ohne Aufschließen zu öffnen. Funktionierte nicht. Ein wenig verwundert stellte ich also die Taschen ab und kramte meinen Schlüssel aus der Tasche, um hinein zu gelangen.
"Gabriel?", rief ich fragend in die dunkle Wohnung. Keine Antwort. Seltsam.
Naja, vielleicht war er ja mit irgendwem weggegangen, immerhin war ja Freitag. Such wenn ich das Gefühl hatte, dass er eher nicht diese Art von Typ war, kannte ich ihn schließlich kaum, und mich hätte man heute auch beinahe schon dazu gebracht.
Nachdem ich die Einkäufe in der Küche verräumt hatte, begab ich mich in unser Zimmer und wurde auch mal die Schultasche los. Hier sah es mittlerweile auch schon ein klein wenig lebendiger aus: An den Wänden hingen ein Kalender mit ein paar Notizen und eine Pinnwand, und die Schreibtische waren auch nicht mehr so ordentlich wie zu Beginn.
Gerade, als ich mich an meinem niederlassen wollte, hörte ich die Tür aufgehen und drehte den Kopf, es war May.
"Sag mal, treibt sich Gab" - er hatte ihm den Spitznamen eine Stunde nach der Vorstellung gegeben - "gerne auf Hausdächern rum? Ich könnte nämlich schwören, er lag auf dem der Schule."
"Nicht, dass ich wüsste, aber zuzutrauen wär's ihm schon.", murmelte ich nachdenklich. Klang für mich zumindest einleuchtender als Ausgang.
Aber Moment mal - das Schuldach? Das war doch mindestens zwanzig Meter hoch!
Nach dieser Erkenntnis klärte sich mein Block sofort und ich drängte mich mit einem " Ach du Scheiße" an May vorbei Bach draußen. Klar Gabriel konnte klettern, aber was zur Hölle dachte er sich dabei auf dieses Schuldach zu klettern?

Ich brauchte fünf Minuten bis zur Schule, und nachdem ich mich Mays Verdacht versichert hatte, weitere drei um bis in den obersten Stock zu laufen, wo ich die Toiletten ansteuerte. Ich wusste, dass es hier relativ große Dachfenster gab, Dutch die ich mich nach draußen zwängen konnte, so sparte ich es mir, den komplizierten Weg zu nehmen.
Meine Berechnungen Bingen auf und ich fand mich bald auf dem Dach wieder, jedoch noch auf der anderen Seite. Ein paar Schritte und ich war beim Giebel angelangt, von dort aus konnte ich ihn dann auch schon sehen.
"Hey, Gabriel!", rief ich ihm zu, leise genug, um ihn nicht zu erschrecken oder irgendwelche Passanten zu alamieren. Ein paar Sekunden und ich saß neben ihm.
" Was zum Teufel machst du hier?"

Gabriel
Zwar hätte ich mir nicht erwartet, dass mir irgendwer hinterherklettern würde, aber es überraschte mich nicht sonderlich, als hinter mir eine bekannte Stimme ertönte.
Langsam drehte ich den Kopf in Finns Richtung, sah aber an ihm vorbei und heftete den Blick auf einen Wolkenkratzer in der Ferne, dessen zahlreiche Fenster den zu Ende gehenden Sonnenuntergang und sein Farbenspiel auf jeweils andere Art widerspiegelten, je nach dem, auf welches man sich konzentrierte.
"Weiß ich nicht mehr genau", kam es irgendwann von mir mit monotoner Stimme.
"Ich glaube, ich hab mich ausgesperrt, und dann begann ich, mir die Gegend hier anzusehen... irgendwann wurde mir langweilig, denke ich", fuhr ich fort, dann wandte ich den Blick nach oben, wo ich einen scheinbar perfekten Sichelmond inmitten von der Farbmischung aus Rot, Orange und Blau erblickte.
"Vielleicht komm ich auch nicht mehr runter, das überlege ich mir noch...", schloss ich.

Finn
Ich schüttelte lächelnd den Kopf, diese Situation bestätigte jetz irgendwie das Bild, das ich mir von ihm gemacht hatte. Auch wenn ich sowas nicht direkt erwartet hätte.
"Ich verstehe ja, was du an diesem Ort findest, aber zu Lange solltest du auch nicht hier bleiben. Entweder erfrierst du sonst noch oder du schläfst ein und fällst am Ended runter. Also nicht zu lange, ja?", meinte ich, wobei der letzte Satz ever wie ein Vorschlag klang als nach einer Anweisung, da ich mich selbst langsam in dem Farbenspiel des Sonnenuntergangs verlor.
Nicht nur going die Sonne unter und färbte den klaren Himmel Pfirsich bis Fliederfarben, die großen Fenster der Wopkenkratzer, und Andersen Hochhäusern, die hier überall standen, spiegelten das honigfarbene Licht oder sahen aus, als würden sie in Flammen stehen. Eine ganz andere Art von Ausblick, als man sie zuhause haben konnte.

Gabriel
Nach... ich wusste selbst nicht mehr, wie viel Zeit eigentlich vergangen war, jedenfalls war es dunkel, als wir wieder unten angekommen waren. Irgendwann machte Finn den Vorschlag, dass wir nach Hause sollten, also folgte ich ihm einfach, wer weiß, ob ich im Dunkeln das Haus überhaupt finden würde.
Nur fragte ich mich, wie unser Wohnungsgenosse das finden wird... na ja, werden wir schon rausfinden.
Langsam und so leise wie möglich öffnete ich die Tür und huschte blitzschnell in die Wohnung, Finn im Schlepptau. Eigentlich wollte ich nur so schnell wie möglich in unser Zimmer verschwinden, mich dort verkriechen und nichts tun.
Aber diese Vorstellung wurde abrupt unterbrochen, als plötzlich das Licht anging und ich beim Ertönen einer allzu lauten und vertrauten Stimme schlagartig stehen blieb und in meiner Bewegung einfror.
Gab es dazu auch eine Regel hier? Ich hatte nicht wirklich aufgepasst, als diese uns damals verkündet wurden...

Finn
Die hoffnung auf einen friedlichen Samstag Abend war für uns beide schnell dahin, als aus dem flimmernden Dunkel des Wohnzimmers Mays laute Stimme ertönte:
"Jungs.", sagte er nur, doch man konnte genauestens hören, wie unzufrieden er war.
" Habt ihr dazu eine Erklärung?"
Obwohl er nicht (viel) größer war als wir, konnte ich wohl für uns beide sprechen, wenn ich sagte, dass wir wie zwei kleine Kinder verlegen zu Boden schauten, die gerade versucht hatten, den Goldfisch des Nachbarn zum Abendessen aus dem Teich zu angeln - ich wusste wovon ich sprach - als er sich vor uns aufbaute und uns, mit den Fingern auf die verschränkten Arme trommelnd, ein paar Augenblicke eibfach nur ansah.
"Da das keine Schulnacht ist, habt ihr im Grunde gegen keine Regel verstoßen.", begann er schließlich mit der guten Nachricht, jedoch in einem Tonfall, der verriet, dass ihm dies reichlich egal war.
"Und ehrlich, ihr dürft am Wochenende machen was ihr wollt, da bin ich nicht zuständig und es geht mich auch gar nichts an. Wenn ich nicht Wei's, wo ihr seid, juckt mich das reichlich wenig, auch wenn es mir lieber wäre, bescheid zu wissen... "
Bisher klang das doch noch ganz gut, trotz der Stimme. Ich wagte es, aufzusehen.
Ein Fehler.
"Aber wenn ihr mich, mit dem Wissen, dass ihr euch auf einem 20 Meter hohen Dach mit 30% Steigung aufhaltet, ohne einen weiteren Piep zu sagen, zuhause sitzen lasst, was soll ich dann bitter denken, wenn ihr nach einer Stunde nicht wieder da seid?"
Hier erwartete er von uns wohl eine Antwort, denn er sah uns writer an und das Trommeln auf seinem Arm verstummte.
"Tut... Tut mir leid, ich... Have noch kein Telefon.", entschuldigte ich mich unterwürfig und hob wieder vorsichtig den Kopf, was zum Resultant hatte, dass ich eine Kopfnuss abbekam.
"Telefon hin oder her, dann kommt man halt nach Hause! Außerdem war das strafbar! Was soll man den von mir denken, wenn meine neuen Schützlinge gleich in der Ersten Woche beim Verbrechen draufgehen?"
Nun seufzte er, als müsste er sich seit jahrzehnten mit irgendwelchen rebellischen Teenagern rumschlagen und teilte uns, um mit einem jeweiligen Schulterklopfen zwischen uns durchzugehen.
"Ihr macht mich jetzt schon fertig, wie soll das noch weitergehen..."
Damit ließ er uns dann in Ruhe und wuselte in die Küche. Dachten wir.
"Wir Essen im Wohnzimmer! Es läuft Alice im Wunderland, und ihr werdet such das jetzt mit mir ansehen, ob es euch gefällt oder nicht. Sent es als Strafe an. Und als Sprachtraining "

Gabriel
Zögerlich tauschten wir kurz ein paar fragende Blicke aus und trotteten langsam und vorsichtig, wie zwei verängstigte Kätzchen, ins Wohnzimmer und ließen uns auf der Couch nieder. Kurzerhand zog ich mir die Snapback vom Kopf und fuhr mir durch die plattgedrückten Haare, bis sie wieder einigermaßen flauschig waren, dann legte ich sie auf der Couchlehne ab.
Ehrlich gesagt konnte ich mich nicht daran erinnern, jemals Ärger für sowas bekommen zu haben...
"Finn? Bist du schon mal in solche Schwierigkeiten wegen dem Klettern gekommen?", fragte ich leise, um die Stille zu durchbrechen.
Das war gerade total ungewohnt, ich hatte echt keine Ahnung, wie ich jetzt am besten damit umgehen sollte.

Finn
Diese Frage lockerte meinen immer noch leich verwirrten Gesichtsausdruck zu einem Lächeln auf.
"Nein, aber ich glaube, das liegt daran, dass ich bisher nicht in Tokyo gelebt habe, beziehungsweise nicht auf fremdem Eigentum geklettert bin. Und überhaupt hatte ich bisher keine überfürsorgliche Furie im Nacken.", antwortete ich, danach war es einen Moment still was mir Zeit zum Nachdenken gab.
"Obwohl, in der dritten hatte uns der Pfarrer dabei erwischt, wie wir auf das Dach der Turnhalle geklettert wind, um einen Ball zu holen. Das fand er zwar nicht sehr erfreulich, aber mit einer Schimpfpredigt hatte es sich dann auch.", erzählte ich. " Seither haben wir immer einen zweiten Ball dabei."

Gabriel
Bei der Antwort musste ich ebenfalls lächeln. "Ich glaube, daran kann ich mich noch erinnern, wir hatten euch von weiter weg beobachtet", antwortete ich.
"Ist aber keine schlechte Idee... nur glaube ich, dass wir hier eher eine amtliche Genehmigung statt einem Ball mitbringen müssen", fügte ich mit einem kurzen Lachen hinzu.
Nach einer Weile stieg mir dann auch noch Essensgeruch in die Nase, und ein paar Momente später kam May wieder in den Raum geschwebt, sichtlich besser gelaunt als vorhin.
"Wenn man schon mal von Furien spricht", raunte ich Finn noch leise zu, bevor ich mich darauf einstellte, wieder Japanisch sprechen zu müssen.

Delwyn

*timeskip of much alcohol*

Ziemlich laut stellte ich mein... keine Ahnung wievieltes Glas von... weiß ich auch nicht mehr auf dem Tisch ab und wischte mir mit einer Hand über den Mund, dann strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht, die sofortig wieder an ihren ursprünglichen Ort zurückfiel. Also strich ich sie wieder aus meinem Gesicht. Und dann nochmal. Und dann versuchte ich, sie aus dem Gesicht zu pusten, was auch nichts nützte. Aber mein Atem stank total nach Alkohol.
Kurz sah ich mich um. Seit wann war nur noch so wenig los hier? Im Rest des Pubs waren höchstens zwei andere Leute außer uns zu finden. Ich konnte Blair an der Bar ausfindig machen, Cad und Finn saßen gegenüber von mir am Tisch, wobei Finn an seiner Schulter eingeschlafen war. Langsam wandte ich den Kopf nach rechts. Da war nur noch Levi, der andere ist irgendwann vorher gegangen, glaubte ich jetzt mal.
"You know, you’re really lucky that you got a cute boyfriend… I want one too", begann ich, Levi vollzujammern. Irgendwann musste das ja kommen.
"Well technically I could get one but I don’t know if he likes me too, you know? Like I met this guy some time ago, and he’s so cute, like really, really cute, and he’s exactly my type! I’d say he’s a power bottom. But he just got his heart broken and now I’m just kind of his good friend… I dunno. Can you even call me friendzoned yet? But I really wanna make him happy and I think I’m doing a good job, but… if everything stays the way it is right now, I don’t know what would happen if I let my heart take over. I don’t wanna scare him or offend him or something. And I’m afraid, too. If he doesn’t like me, it’s gonna get awkward and in the end, I’ll stop seeing him. But I can’t leave him! I can’t let him get hurt once more, you know?", redete ich vor mich hin, bevor ich den Kopf geschlagen auf den Tisch sinken ließ. Ich schielte zu meinem blonden Gegenüber, das triumphal sein Handy in meine Richtung hielt, er musste alles davon aufgenommen haben. Doch das war mir gerade ziemlich egal.
Zwar wusste ich nicht mehr, ob ich das zu Levi oder meinem leeren Glas sagte, aber ich fuhr fort.
"I like him. A whole lot. And I want to stay with him. If it’s possible, for ever."

Finn
Ich nickte grinsend, während ich der Furie, die nun eher wie eine verirrte Glucke wirkte, dabei zusah, wie sie ein Tablet mit drei Tellern auf dem Couchtisch abstellte und sie austeilte. Die heutige Gourmetkost bestand aus Feinschmeckerfilet und Reis, dazu wurde uns großzügig ein Glas Wasser serviert.
"Lektion Nummer Eins: Seht und hört euch so viel wie möglich auf japanisch an. Die Lehrbücher mögen euch vorbereitet haben, aber richtig lernen werdet ihr es so nie.", wurden wir noch belehrt, bevor die Werbung zu Ende war und uns eine hohe Frauenstimme den indirekten LSD-Trip für die ganze Families ankündigte.

Die japanischen Fernsehsender schienen sich von unseren nicht großartig zu uterscheiden - alle zehn Minuten wurde Werbung gezeigt. Auch wenn diese hier doch recht amüsant war.
Bei der zweiten Werbepause war mein Glas leer, bevor ich aufstand sah ich noch kurz nach on die anderen noch etwas hatten. Während May weder seinen Teller noch sein Glas angerührt hatte, weil er wie ein kleines Kind an den Lippen der Charaktere hing und jede Zeile mitsprach, standen Gabriels sachen wie meine leer herum, also stapelte ich erstmal unsere Teller und das Besteck, dann wandte ich den Kopf zu ihm, um zu fragen, ob ich ihm auch noch ein Glas bringen sollte.
"Willst du auch noch ein... Oh."
Gabriels Kopf lehnte an der Couch, seine Augen waren geschlossen und sein ganzes Gesicht sah entspannt aus, selbst im düsteren Licht des Fernsehers. Er musste von der ganzen Kletterei so müde geworden sein, dass er bereits eingeschlafen war.
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, sowas hatte ich bisher erst bei meinem Schwester gesehen.
"Hey May", flüsterte ich und stieß den anderen mehr oder weniger sanft mit dem Ellbogen an, um ihn aus seiner Trance zu reißen, was mir einen empörten Block einfing. Mit einem Hinweis auf Gabriel verflüchtigte sich der jedoch schnell wieder.
" Kannst du mal unsere Sachen in die Küche bringen und mir ein frisches Glas Wasser holen? Dann kümmer' ich mich um die Schlafmütze hier."
Mrs. Hudson nickte stumm und began, meinen Staple einzusammeln. Währenddessen versuchte ich mein Glück, indem ich Gabriel von der Seite anstupste. Erfolglos.
"Wach auf, Prinzesschen, oder muss ich dich wachküssen?", raunte ich grinsend.
Hm. Wie bekam man jemanden am einfachsten wach? (Wachküssen war natürlich keine ernstgemeinte Methode)

Gabriel
...hm?
"Wer küsst wen?", war das Einzige, was ich murmelte, sobald mich die Realität wieder eingeholt hatte. Ich musste wohl weggepennt sein...
Als ich mir die Mühe machte, wieder die Augen zu öffnen, hatte ich Finns Gesicht ein gefühltes Dutzend Zentimeter vor mir. Und es war dunkel. Und May war weg.
Verwirrt richtete ich mich etwas auf und gähnte einmal ausgiebig, dann rieb ich mir kurz die Augen. Der Film lief immer noch, warum war dann May weg?
"Hey, wo ist May hin verschwunden?", fragte ich wieder an Finn gewandt, wobei sich meine Augen nicht unbedingt auf einen Punkt konzentrieren konnten, stattdessen drohten sie, mir wieder zuzufallen.