Le Roleplay

// I'll PN it

// you got it?

Finn
Ein wenig nervös wippte ich hin und her, ich saß gerade noch mit ein paar anderen Schülern, die alle um Jahre jünger zu sein schienen (konnte aber auch daran liegen, dass sie Asiaten waren, immerhin sahen hier auch die ältesten nicht wie sechzehn aus), auf der Ersatzbank und sah der Schulmannschaft beim Spielen zu. Auch wenn die Japaner vielleicht nicht gerade für ihre Fußballskills bekannt waren, die Jungs hier waren doch ziemlich gut, und ich hoffte, für das nächste Jahr hier mitspielen zu dürfen - besonders, da ich sonst völlig aus der Übung käme.
Gerade als ich mir die anderen Kandidaten noch einmal ansehen wollte, ertönte ein Pfiff von der Mitte des Platzes und die Spieler verlangsamten ihr Tempo, um schließlich im Gleichschritt zu uns zu joggen. Als sie zum Stehen gekommen waren, bahnte sich ein ziemlich großer, drahtiger Junge den Weg nach vorne und blieb vor uns stehen. Sein Blick schweifte einmal über unsere Köpfe, dann grinste er zufrieden und nickte uns zu.
"Herzlich willkommen beim Bewerbungsspiel unserer Schulmannschaft! Schön, so viele von euch hier begrüßen zu dürfen. Ich bin Temiko Aruse - nennt mich Aru, euer Manschaftskapitän. Dieses Jahr haben uns fünf unserer alten Spieler verlassen, also haben wir ein paar Plätze zu vergeben, nur leider nicht für jeden von euch. Also möchte ich, dass ihr in dem Spiel gleich euer bestes gebt - ihr seid dreizehn Leute, wenn ich das richtig gesehen habe, also dann... Wir zählen durch: Eins, zwei, eins zweieins und so weiter, macht das selbst zu Ende, und ich suche euch noch neun Spieler aus der Mannschaft aus während ihr mjr zum Aufwärmen vier fünf Runden lauft... Zack zack, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!"
Das... War viel Japanisch auf einmal, und vermutlich wäre ich nicht ganz mitgekommen, würde ich mich nicht genügend mit Fußballtraining auskennen, aber so konnte ich mich freuen, dass wir einen guten Kapitän hatten und die Reihe mit der Zahl Zwei ergänzen, bevor ich mich an die fünf Runden machte.

//maybe when u write u can make a timeskip to the end of le running

Gabriel
Unterm Laufen konnte ich es nicht lassen, gleichzeitig ein paar Armübungen zu machen, denn meistens liegt der Schwerpunkt bei so einem Training bei den Beinen, was mir zwar auch etwas brachte, aber meine Arme würden dabei zu kurz kommen.
Insgesamt hatte ich einen ziemlich guten Überblick über die kleine Gruppe von Mitstreitern, wenn man das Wort "klein" wörtlich nehmen würde. Denn auch die Größten von ihnen waren immer noch zwei, drei Zentimeter kleiner als ich.
Mit Ausnahme eines europäisch aussehenden Kerls, der noch ein Stück größer war. Wahrscheinlich wieder so ein Engländer, die sind doch auch solche Fußballfanatiker. Außerdem sehe und höre ich die überall hier.
Ein wenig aus der Puste beendete ich meine fünfte Runde um den Platz. Ich hatte nun mal nicht gerade dieselbe Ausdauer wie diese Feldspieler, aber meine Reflexe und mein Sprint waren zuhause als unschlagbar gelobt worden. Das war ja auch alles, was ich als Goalie brauchte.
"Okay, gut gemacht! Erstmal, wie viele von euch sind normalerweise Torwart?", wollte der Kapitän wissen.
Wie erwartet, erhob ich als Einziger die Hand und trat einen Schritt vor. Er wies mich an, zur Seite zu treten und begann, die anderen in zwei Mannschaften aufzuteilen. Mal sehen, ob ich so eine Position bekommen würde...

Finn
Als sich dieser andere Europäer meldete, blieb mein Blick einen Moment an seinem Gesicht hängen, irgendwie kam mir etwas an ihm bekannt vor. Oder war das nur Einbildung? Immerhin war er der einzige Europäer außer mir, da konnte es schon sein, dass ich in ein paar Mandelaugen und eine Schulterbreite von mehr als fünfzig Zentimetern etwas hineininterpretierte.
Schließlich wurden den beiden Mannschaften, die wir bildeten (Ich spielte gegen den anderen Europäer) noch die nötigen Spieler der Schulmannschaft zugewiesen und wir sprachen uns in den Teams kurz ab, während der Kapitän irgendeinen Spieler zum Schiedsrichter beförderte und sich gemeinsam mit dem Rest auf die Tribünen begab, um uns von dort aus zu beurteilen vermutlich. Dann begaben wir uns in unsere Positionen - und Anpfiff.
Ich sprintete gemeinsam mit dem anderen Stürmer los, anfangs hielten wir beide auf den Ball zu, dann schlug ich einen Haken und rannte außen am Hauptgeschehen vorbei, nach vorne, und versuchte, dort frei zu bleiben, während der andere Stürmer und die Spieler aus dem Mittelfeld mit den anderen um den Ball kämpften. Erst hatte ich noch nicht viel zu tun, da die andere Mannschaft den Ball ergatterte und nach vorne rauschte, aber durch einen Fehlpass kam unsere Verteidigung zum Schuss und der Ball wurde in kurzer Zeit wieder in die Mitte und schließlich zu uns gespielt, wo sogleich die ersten Gegner zwischen mich und den Ball kamen, aber ich schaffte es mit ein paar irreführenden Manövern, in die Schusslinie meines Partners zu gelangen, der die Gelegenheit auch sofort wahrnahm und zu mir spielte. Ich nahm den Ball an und hielt weiter nach vorne, ursprünglich mit dem Tor als Ziel, aber in dem Moment, als ich den Goalie sah, wurde mir klar, dass das nicht funktionieren würde.
Ich sah seine Haltung, seinen Blick, seine stetige hin- und herbewegung wie bei einem Charakter aus einem Videospiel, alles wie in Zeitlupe, und mit einem Mal sah ich die letzten paar Matches vor mir. Er bewegte sich genau gleich wie der Naterser Goalie, zumindest so ähnlich, dass es selbst mir auffiel, obwohl ich für gewöhnlich im Mittelfeld spielte und nur im Notfall als Stürmer einsprang, und das hieß, dass wir uns nicht so verhalten konnten wie geplant, dieser Junge spielte eine andere Liga, und ich wusste zumindest ungefähr, wie er tickte. Blieb nur zu hoffen, dass mein Partner auf diese Art von Planänderung gefasst war.
Ein paar Meter spielte ich den Ball also noch vor mir her, wie man es erwartwn würde. Die Verteidigung flankierte mich zwar noch zu beiden Seiten, aber ich konnte fühlen, dass sie bereits aufgegeben hatten. Sie dachten, ich würde jetzt auf das Tor zielen, und sie könnten nichts mehr dagegen tun. Jetzt - genau jetzt.
Und genau in diesem Moment, in dem wohl jeder hier erwartete, dass ich den Ball in die gegenüberliegende Ecke kickte, in dem Moment, als ich die Muskeln des Torwartes bereits zucken sehen konnte, machte ich einen Sprung zur Seite, als wollte ich abfälschen und in die andere Richtung schießen, und bewegte meinen Fuß ein Stück weit so, als würde ich es tun, drehte mich dann aber mit dem Bell unter dem Fuß um neunzig Grad und - Win! Da stand jemand, nahe genug beim Tor, dem ich den Ball so zupasste, dass er ihn direkt mit vollem Karacho in jede beliebige Ecke des Tores feuern konnte.
Blieb nur noch zu hoffen, dass diese Person auch fähig war...

//I suggest u either let the ball in and make ur character swear in german or u dont and can make mine swear

Gabriel
Anfangs hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, dass der Große nur im Mittelfeld spielen würde, dennoch hatte ich beschlossen, ihn zumindest im Auge zu behalten.
Schlussendlich kam er doch noch auf mich zugerannt, und ich machte mich dazu bereit, dieses Tor mit allem zu verteidigen, was ich hatte. Wenn ich wirklich in diese Mannschaft wollte, dann sollte ich mich auch entsprechend anstellen, sonst konnte ich das vergessen.
Bis zu den letzten paar Sekunden sah es eindeutig so aus, als ob der Große versuchen würde, das Tor selbst zu schießen, doch dann passierte alles wie in Zeitlupe.
Das verfälschte Manöver hatte ich mir fast schon erwartet, doch etwas fiel mir an der Art des Manövers auf... ich hatte das davor nur bei einem bestimmten Verein gesehen. Welcher war das nochmal... der in Bitsch? Gegen den hatten wir früher öfters gespielt, aber das musste ja Jahre her gewesen sein.
Das, was mich dann schlussendlich aus der Bahn warf, war der Pass in der letzten Sekunde, der geradeaus in die untere Ecke weitergeleitet wurde, dem ich nur noch verzweifelt hinterherstürzen konnte, doch meine Hand streifte nur den Ball, während ich spürte, wie der Kunstrasen an meinem Unterarm scheuerte.
"Scheiße, verdammte!", war das Einzige, was ich herausbrachte, während mich das Tornetz auffing. Schließlich befreite ich mich und stellte mich wieder auf die Beine.
"War ja klar, dass ich wieder bei den Zurückgebliebenen spielen würde", grummelte ich vor mich hin, während ich mir kurz mit dem Arm über die Nase wischte. War auch egal, was ich gerade über "meine" Mannschaft sagte, verstehen konnte mich ja eh keiner.

Finn
Während die Mannschaft hinter mir in Siegesgegröhle ausbrach, obwohl wir gerade mal allerhöchstens zehn Minuten im Spiel waren, starrte ich den den Jungen im Tor fassungslos an, das... Konnte das sein? Er verhielt sich genau gleich wie der Goalie aus Naters, und dann die Sprache... War er das? Nur sollte er seine Einstellung vielleicht ein wenig ändern, einige seiner Mitspieler waren gut, das konnte ich sehen, die Schuld auf sie zu schieben würde nichts bringen, und es auch nicht gerade leichter machen, sich im Team einzuleben, auch wenn sie ihn nicht verstanden. Und ich war mir sicher, dass sie ihn nehmen würden, wenn der Kapitän auch nur halb so viel von Fußball verstand wie ich, dann sah er, dass er einen fähigen Spieler vor sich hatte, der Pech mit seinem Gegner hatte. Hätte ich ihn nicht (vermutlich) gekannt, hätte unser Team keine Chance gehabt.

Scheinbar hatten die anderen Leute meiner Mannschaft mir zugesehen, denn wir schafften es, in den nächsten zwanzig Minuten noch zwei Tore reinzukriegen. Eines mussten wir in der Zeit auch einstecken, aber in anbetracht der Zeit, die wir noch hatten, schien es keine allzu große Bedrohung und trieb die Spieler nur stärker an. Danach gab es ein paar Torfreie Minuten und die Halbzeit rückte immer näher, doch noch bevor sie erreicht war, wurde von Aru abgepfiffen und die Teams sammelten sich auf ihren Seiten. Der Kapitän kam mit ein paar anderen Spielern aufs Feld und beriet sich im Laufen noch mit ihnen, bis er sie am Ende zurückließ und alleine in der Mitte des Feldes zum Stehen kam.
"Aufreihen!", wies er uns an, wir gehorchten, und als er uns so in aufgereihter Form noch einmal begutachtete, hätte man mir gesagt, dass er erst jetzt anhand des Zustandes nach dem Match entschied, wer in die Mannschaft kam, ich hätte es sofort geglaubt. Und jeder andere hier wohl auch, denn so stramm wie wir alle standen, schien sich jeder hier zu fühlen wie ein Drittklässler im Sportunterricht, wenn es um die Notenverteilung ging. Aus ihm würde irgendwann ein guter Trainer werden...
"Also gut. Ich hab' euch zugesehen, ein paar von euch sind echt gut, ja, wirklich... Andere brauchen mehr Übung, ihr habt hier noch nichts verloren, tut mir leid... Sucht euch einen Verein, was auch immer.... Du, du, du, abtreten, lernt eure Fähigkeiten besser einzuschätzen... Los, beeilt euch, ich hab' noch andere Dinge zu tun... Konzentriert euch lieber auf was anderes, ich bin mir sicher ihr seid großartig in... Ballet, Mathe irgendwas. Professionelles Fußball gehört nicht dazu. Versteht mich nicht falsch, ihr spielt gut. Aber nicht gut genug, um jemals hier reinzupassen. Los jetzt, weg mit euch."
Die drei Jungs schienen noch nicht ganz zu wissen, was sie mit diesen Worten anfangen sollten, sie schienen ein wenig verstört, aber einer der älteren Spieler führte sie weg - sah aus, als gäbe es sowas hier öfter.
"Dann seid da ihr... Du, du, ihr drei, du, du... Du." Ihr seid gut, aber nicht gut genug - noch nicht. Versucht es nochmal, trainiert, trainiert, hart, härter - und dann kommt ihr nächstes Jahr nochmal her. Alles klar? Abtreten."
Schon selbstbewusster als die letzten, aber dennoch frustriert tuschelnd verkrümelten sich auch die anderen.
"Und ihr! Herzlichen Glückwunsch, wer jetzt noch da ist, ist in der Mannschaft. Training gibt es jeden Tag, informiert euch über die Zeiten, alles Freiwillig, aber ihr müsst fürs nächste Match fit sein. Pflichttraining wird eine Woche vorher angesagt. Herzluch willkommen in der Mannschaft! Abtreten!"
Damit drehte er sich weg und verließen selbst den Platz, die anderen Spieler scharten sich um die verbliebenen fünf. Ich sah mich um, es waren noch zwei andere Leute aus meiner Mannschaft da, und aus der anderen einer und... Der nicht ganz so unbekannte Goalie!
Mit einem Lächeln hob ich in dem Gerummel die Hand und winkte ihm zu, ich formte mit den Lippen ein klares und deutliches Hallo. Dabei wurde mein Lächeln zu einem Grinsen, da ihm nun klar werden musste, dass er nicht ganz so ungehört gewesen war, wie er dachte.

Gabriel
Dachte ichs mir doch, die meisten hier waren eben doch unbrauchbar gewesen. Vielleicht bin ich auch etwas ehrgeizig. Manchmal etwas zu ehrgeizig. Aber das tat jetzt nicht zur Sache.
Mein Blick traf sich mit dem des Großen, der mir bei näherer Betrachtung von irgendwo her doch bekannt vorkam. Außerdem wurde mir durch seine "Begrüßung" gerade bewusst, dass wir wohl die gleiche Sprache sprechen würden. Das bedeutete, er müsste mich vohin auch verstanden haben. Na ja, beim Fußball gehe ich wirklich nicht glimpflich mit meinen Worten um.
Da ich jetzt mal davon ausging, dass er nach Konversation suchte, quetschte ich mich durch die etwas dichte Menge und blieb vor ihm stehen.
"Gutes Spiel. Aber woher kennst du mich, sodass du mich so schnell durchschaut hast?", fragte ich halb spielerisch, halb neugierig, wobei ich die Arme verschränkte.

Finn
"Danke, du warst auch gut - ich muss zugeben, dass war ein wenig gemein von mir... Naja, ich dachte mir schon am Anfang, dass ich dich schonmal irgendwo gesehen habe, und als ich dich beim Spielen gesehen habe war ich mir dann sicher - Naters, hab ich recht? Ich bin aus Bitsch. Wir spielen recht oft gegeneinander...", meinte ich, wobei ich mir bereits sicher war, richtig zu liegen. Es wäre sowieso das naheliegendste, Naters und Bitsch, naja... Da kannte man sich halt.

Gabriel
Kurz weiteten sich meine Augen überrascht, dann schlich sich ein amüsiertes Grinsen auf mein Gesicht.
"Du liegst richtig. Bitsch, was? Kein Wunder, dass mir dieses Sturmmanöver so bekannt vorkam, das habt auch nur ihr verwendet", merkte ich an.
Kurz musterte ich ihn von oben bis unten. "Aber du spielst eher im Mittelfeld, stimmts? Wahrscheinlich hab ich mich deswegen nicht an dein Gesicht erinnert. Außerdem brüllst du nicht so rum, als ob man dich gerade umbringen würde, im Gegensatz zu dem, was mir normalerweise ins Tor gerannt kommt", fügte ich mit einem kurzen Lachen hinzu.

Finn
Ich lachte ein wenig verlegen, ich wurde von meinen Mitspielern zuhause oft dafür aufgezogen, dass ich beim Spielen so still war, sie meinten, mein Blick wäre ähnlich wie der einer Katze die eine Maus aus ihrem Loch locken wollte. Vermutlich stimmte das wohl, so vertieft wie ich immer war.
"Du hast recht, meine Jungs sind ganz schön laut, was?", stimmte ich zu und hängte noch an, "Ich verschwende lieber keine Kraft an mein Zwerchfell, die kann ich in den Beinen besser gebrauchen..."
Während ich redete, starrte ich ihn die ganze Zeit mit diesem Blick an, den man hatte, wenn man wirklich nahe dran war, eine mathematisch Aufgabe zu verstehen, da ich mir einfach hundertprozentig sicher war, dass ich ihn nicht nur vom Fußball kannte.
"Ich bin übrigens Finn, mal so nebenbei. Wie heißt du?"
Vielleicht würde der Name ja etwas auslösen.

Gabriel
Sag mal, hatte ich etwas im Gesicht oder gab es einen speziellen Grund, dass er mich so ausführlich mustern musste?
Finn also... der Name war bestimmt irgendwann schon damals innerhalb der Mannschaft gefallen. Aber ich setzte mich eigentlich nie wirklich mit einzelnen Gegnern auseinander, wenn überhaupt, mit ihren Spieltaktiken.
"Gabriel. Ist auch mal was anderes, so weit weg einen anderen Walliser zu treffen", merkte ich vergnügt an.
Ernsthaft, wie groß war bitte die Wahrscheinlichkeit, beinahe zehntausend Kilometer entfernt von der Heimat auf jemanden aus dem Nachbardorf zu treffen?

Finn
"Stimmt, das hier ist ja eigentlich auch keines unserer Nester ((they all go to the same places like Rimini and England)). Aber sag mal, an welches Kollegium gehst du eigentlich? Brig? Ich weiß nicht, du kommst mir so bekannt vor, ich bin mir sicher, ich hab' dich schonmal gesehen. Abgesehen vom Platz meine ich.", erkundigte ich mich schließlich.
Keine Ahnung, vielleicht war er in der Parallelklasse, vielleicht in irgend einer AG, oder ich kannte ihn noch aus der OS... Aber sicher war ich mir.

Gabriel
"Ja, stimmt, da geh ich hin. Zehnte Stufe. Aber ich könnte mich nicht daran erinnern, dich schon mal in der Schule gesehen zu haben... ich bin richtig schlecht darin, mir Gesichter zu merken, weißt du?", antwortete ich nachdenklich.
"Sag mal, wo wohnst du hier eigentlich? Ich denke mal, wir sind beide hier, um Französisch zu meiden", setzte ich neugierig fort.

Finn
Er ging also in die Parsllelklasse, dann hatte ich ihn bestimmt schonmal beim Raumwechsel gesehen. Aber ob das schon alles war? Naja, da konnte ich mir später den Kopf drüber zerbrechen.
"Im Schülerwohnheim, wenn man das so nennen kann. Eher zu sechzig Prozent von der Schule bezahlte Wohnungen mit immer zwei, drei Schülern - ich hab' meine Mitbewohner aber noch gar nicht getroffen.", erzählte ich.
"Und ja, ich bin tatsächlich vor Sion ((le town avec le french school)) geflohen... Meine Eltern meinten, entweder Sion oder was ganz anderes, und voilà, haben sie was sie wollten."

Gabriel
"Mir ging es ähnlich... na ja, mir wurde diese Reise eher aufgezwungen und noch von meiner Schwester unterstützt, die hier lebt. Aber trotzdem kam ich auch in so einem Heim unter, was für mich gar keinen Sinn ergibt. Vielleicht muss sie ja unbedingt mit ihrem Freund alleine sein oder so, ich hab sie noch nie wirklich verstanden", seufzte ich resigniert.
"Aber ich hab auch noch nichts von meinen Zimmergenossen gesehen... vielleicht haben sie auch genug zu tun, ist mir aber auch recht so. Zu viel Tumult reizt mich meistens nur", schloss ich und ließ meinen Blick irgendwo in die Luft wandern.

Finn
"Naja, versteh einer die Frauen - geschweige denn ältere Geschwister.", meinte ich Schulterzuckend und folgte seinem Blick in den Himmel, der beinahe völlig von grauen Wolken bedeckt war. Trotzdem war es wärmer als zuhause, und die Luft war feuchter. Und es sah auch nicht so aus, als würde sich das Wetter demnächst ändern, denn die Luft schien wirklich stillzustehen, man schmeckte förmlich, dass sie schon eine Weile nicht mehr vom Regen oder einem starken Wind gereinigt worden war. Und sie hatte diesen leichten,aber durchaus zu bemerkenden, salzigen Beigeschmack...
"Es ist schon extrem, wie anders es hier ist.", meinte ich seufzend, aber mit einem Lächeln. Auch wenn die Luft vielleicht schlechter war, die Beschäftigungsmöglichkeiten waren schier unendlich hier, und es gab so viele neue Menschen und Dinge zu sehen... Ich wusste schon, warum ich mehr als sechzig Kilometer von zuhause weg wollte.

Gabriel
Als Antwort ließ ich nur ein leises, langezogenes "Hm" von mir vernehmen und mein Blick schweifte wieder vom Himmel ab. Mit der Zeit wurde die Menge auf dem Platz immer lichter, bis nur noch wir beide auf dem Rasen standen.
Ich spürte, wie sich langsam ein Schweißtropfen aus meinem Nacken löste und mir kalt den Rücken runterlief, was mich kurz erschaudern ließ. Dennoch wurde mir danach auch nicht gerade wärmer und ich wandte mich wieder an meine Dorfsbekanntschaft.
"Meinst du nicht, dass wir auch langsam reingehen sollten, bevor uns noch der Kunstrasen über die Füße wächst?", fragte ich todernst.

Finn
"Klar, gute Idee. Wird auch langsam kalt, die von hier scheinen das ja schon vorzüglich gespürt zu haben.", stimmte ich zu.
"Hast du heute noch Unterricht? Oder kannst du ins Wohnheim zurück? Meines ist nämlich gleich um die Ecke, da brauch' ich mich hier nicht mehr zu duschen.", informierte ich mich, während wir uns auf den Weg zu den Umkleiden machten. Im Moment interessierte es mich nämlich gerade echt am meisten, wie nahe wir beieinander wohnten, denn so eine Schweizervereinigung wäre schon ziemlich nice.

Gabriel
"Eigentlich hab ich keinen Unterricht mehr, und umziehen und duschen kann ich mich auch im Wohnheim, meins ist auch in der Nähe", antwortete ich, während wir die Umkleiden durchquerten.
Fragt sich nur, wie nahe sein Wohnheim ist.
"Ich wohne übrigens in der [insert clever address], und du?", wollte ich wissen, als wir aus der Schule traten.

Finn
Positiv überrascht hob ich die Augenbrauen - so nah?
"Echt? Ich auch, das ist ja nice... In welchem Stock bist du? Ich hab' gehört, sie haben die Wohnungen untereinander gekauft, also dürfte in jedem nur eine sein... Ich bin im... Vierten? Ja, soweit ich weiß, im vierten Stock.", forschte ich weiter nach.

Gabriel
Nun war ich an der Reihe, überrascht zu sein.
"Echt jetzt? Ich... auch", gab ich als einzige Antwort.
Hieß das jetzt etwa, dass wir nicht nur Eid- sondern auch sowas wie Zimmergenossen waren? Und dann fing er auch noch an, mir immer bekannter vorzukommen.
Dieses Schuljahr konnte ja noch heiter werden.

Finn
Nach dieser Information grinste ich wie blöde, das war doch unglaublich. Entweder die Magie des Schweizer Magnetismus hatte wieder zugeschlagen, oder aber sie hatten uns absichtlich in ein Zimmer gesteckt ((schwierig schwierig)). Obwohl das wtwas war, was Schulen normalerweise nicht machrn würden, oder? Sprachförderung, Kontaktknüpfung,...
Aber naja, wer wusste schon wie diese Japaner tickten.
"Dann haben wir wohl eine neutrale Zone bei uns.", bemerkte ich schließlich, als wir dabei waren, das Schulgelände zu verlassen und der Straße entlangflanierten.
Um ehrlich zu sein, ich wollte schon immer mal mit einem Kumpel eine Wohnung teilen - das war jetzt zwar nicht genau das, was ich mir vorgestellt hatte, aber auch toll.

Katsu
Irritiert blickte ich noch einige Sekunden auf die Türe, wendete mich doch wieder Ave zu als er begann zu sprechen. "Ich such' mir die nicht aus...", murmelte ich, bevor mir wieder was in den Sinn kam: "Sag mal, hast du sie noch Alle? Die meint, wir werden heiraten und schlussendlich ziehst du wirklich noch bei mir ein!"

Ave
Ich zuckte mit den Schultern und wanderte mit meinem Blick von seinem Gesicht über die seltsamen neuen Haare hinunter auf die vermutlich noch überteuerteren Klamotten als die, die ich von ihm gewohnt war, wo ich einen Fussel fand, den ich zum Unterstreichen meiner Gleichgültigkeit von seiner Schulter schnippte.
"Und? Ich sage nur die Wahrheit, wie sie das auffasst ist mir egal. Vielleicht will ich auch einfach meinen Spaß haben, mir kann es egal sein, was passiert, wenn wir getrennte Wege gehen. Das Ganze war sowieso deine Idee.", meinte ich, wobei ich einen leicht schnippischen Unterton nicht vermeiden konnte. Ich formuliere es mal so: Wenn er mit dem Ergebnis seines bescheuerten Schauspiels nicht leben konnte, dann bekam er von mir noch das Sahnehäubchen oben drauf: an mein Gesicht würde sich niemand erinnern...