Le Roleplay

Gabriel
Zuerst bemerkte ich Finns Anwesenheit gar nicht, bis er sich neben mir niedergelassen hatte und mit mir sprach. Jedoch ließ ich als Antwort lediglich ein einfaches Schulternzucken vermerken, bevor ich ihm kurz in die Augen sah. Meinen Blick konnte man wohl als wenig aussagekräftig bezeichnen, denn ich wollte damit auch nichts erreichen. Vielmehr suchten meine Augen nach irgendeiner Beschäftigung, doch diese Suche blieb schon seit Tagen erfolglos.
Schlussendlich blieb mein Blick wieder am Bildschirm hängen, wo als einzige Seite Google geöffnet war. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich den blinkenden Cursor in der Suchleiste schon beobachtet hatte, aber es durfte schon lange genug sein, dass sich meine Augen trocken und erschöpft anfühlten. Womöglich sind sie in dieser Zeit noch etwas rot unterlaufen, ob es ausschließlich am Bildschirm lag, sei dahingestellt.
Wortlos klappte ich den Laptop zu und stellte mich abrupt auf, um in die Küche zu gehen.
"Ich helf' dir beim Ausräumen", murmelte ich noch, bevor ich den Raum verließ.

Finn
Ich nickte, wenigstens starrte er nicht mehr google an als wollte er hinter den Programmcode sehen, das sollte gut für seine Augen sein, und ein wenig Abwechslung konnte auch nicht schaden.
"May möchte ein paar Leute zusammentrommeln, die über die Ferien hier geblieben sind und ein kleines Match veranstalten, damit wir auch mal was zu tun haben. Hast du Lust, mitzumachen?", erkundigte ich mich, halb im Auftrag von May, halb in der Hoffnung, ihn zu einer Beschäftigung bewegen zu können. Wenn ich hier noch einen Tag länger drin versauere, weil ich ihn nicht alleine lassen wollte, dann würde ich auch noch verrückt werden. ein wenig Frische Luft und Bewegung würde uns beiden gut tun und May verstand sich bestimmt bestens darauf, genug Leute dazu zu bringen, effektiv gegen uns zu spielen.

Gabriel
Wiederum zuckte ich etwas abwesend mit den Schultern und antwortete ähnlich monoton.
"Mir egal, wenn ihr keinen Goalie habt, könnte ich schon mitkommen..."
Keine Ahnung, wie ernst ich das eigentlich gemeint hatte. Mal sehen, wie meine Tageslaune aussehen wird.
"Wie geht's eigentlich deiner Familie? Wissen die etwas darüber, ob irgendwer auf unser Haus aufpasst oder so?", fragte ich aus dem Nichts, um mich selbst abzulenken, was aber schon wieder komplett nach hinten losging.
"Ich hör ja nicht gerade viel von zuhause...", fügte ich murmelnd hinzu, während ich einen Stapel Pasta in eine Schublade packte.

Finn
Ich sah ihn einen Moment still an, dann senkte ich den Blick und schüttelte den Kopf.
"Nein, um... Die sind auch in den Urlaub gefahren, jetzt wo ich nicht komme.", antwortete ich, dabei suchte ich den Leeren Boden meiner Tasche nach einer Lösung für dieses Problem ab. Es war mir natürlich seit dieser Sache damals mit dem Wein klar gewesen, dass er in den Ferien lieber nach Hause wollte und es ihn ganz schön mitnahm, das nicht zu können, aber dass e so enden würde, hätte ich nicht gedacht. Das beängstigende war ja, dass ich keine Ahnung hatte, wann das wieder aufhören würde, denn irgendwie schien es keinen Sinn zu ergeben, das diese Stimmung mit Beginn der sChule wieder verschwand, auch wenn sie mit deren Ende angefangen hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, man müsste ihn tatsächlich nach Hause bringen, um das zu beenden.
"Moment mal, warte...", murmelte ich vor mich hin und hob wieder den Kopf. DAs wäre jetzt zwar ein wenig absurd, aber etwas anderes fiel mir nicht ein.
"Ich hab' etwas vergessen, sieht so aus, als müsste ich nochmal kurz weg. Kommst du klar?", versicherte ich mich mit einem Blick über die noch gefüllte Tasche mit Einkäufen.

Chansoo
Mein Wecker klingelte, wie jeden Morgen um Punkt acht Uhr damit ich auch rechtzeitig zu meiner Schicht ankam. Heute muss ich um zehn Uhr morgens in meinem Büro antanzen um diese und jene Untersuchung zu machen. Da keine Operationen auf dem Plan standen, konnte ich mit einem etwas weniger schweren Herzen den Tag beginnen. Nach etwa fünfzehn Minuten war ich in der Lage mich aus den Federn zu bewegen und auch wirklich zu duschen.

Knapp eine Stunde später, circa halb zehn, saß ich in meinem Büro, stets mit klassischem Arztkittel und Computer auf meinem Schreibtisch. Mit den Augen auf diesen gerichtet sah ich mir die Patienten für heute an. Mittlerweile hat meine Schicht schon begonnen und ich fing an die Patienten aufzurufen. "Patient Kim S. bitte in den Untersuchungsraum 2", gab ich durch die Sprechanlage in den Warteraum bekannt.

Kim
Da mich sowohl meine Schwester als auch Koji sein ungefähr einem Jahr dazu gedrängt hatten, war ich heute schlussendlich doch im Krankenhaus zu einem Termin erschienen - den sie für mich bestimmt hatten, da sie der Meinung waren, ich hhätte es von selbst nie getan (womit sie vermutlich recht hatten). Nur wegen so eines Zuckens in der Hand gleich so einen Aufruhr zu machen fand ich aber auch übertrieben, es war ja nicht so, als wollte ich irgendeinen Beruf lernen, bei dem man in beiden Händen Feingefühl brauchte. Nicht einmal um meine Schreibhand handelte es sich. Deswegen hatte es gedaueert, bis sich meine Ex von letztem Jahr darübr besorgt hatte, warum denn meine Hand ständig zuckte, dass die beidenn davon Wind bekamen, ich selbst hätte wohl nie damit angefangen. Und nun hieß es ich sei "unverantwortlich" und "müsse mir das ansehen lassen", weil... das hatte ich schon wieder vergessen. Spielte ja auch keine Rolle, jetzt war ich ja hier und würde erfahren, was zu tun war, oder was man mit mir machen musste, und ich durfte einen Haufen Geld hinblättern, den ich nicht hatte, nur für die Behandlung solch einer Banalität. Aber naja, man tat, was man konnte, um die Familie glücklich zu machen, oder?
"Patient Kim S. in Untersuchungsraum 2" schallte es schließlich, nach gefühlten Jahren, durch den Raum, und ich erhob mich seufzend. Na dann...
Als ich Untersuchungsraum zwei gefunden hatte klopfte ich kurz an bevor ich eintrat - das Zimmer war genau so weiß wie der Rest des Krankenhauses, an Der Wand über einer Patientenliege hing ein Poster mit der Anatomie des Gehirns. Vor dem Fenster war das Rollo heruntergelassen, durch die Spalten dazwischen sah man das Grün des Krankenhausparks. Das war dann auch schon alles farbige.
"Guten Tag, Doktor.", grüßte ich den Arzt mit einem Grinsen, er saß hinter einem Schreibtisch , vor dem zwei freie Stühle standen.
"Darf ich mich setzen?"

Gabriel
Etwas verwirrt sah ich von meiner "Arbeit" auf, dann nickte ich einfach und wandte mich mit einem "klar" dieser wieder zu.
Dass man bei dieser Liste was vergessen konnte... na ja, solange May nicht früher zurückkam, würde Finn jetzt auch nicht beschimpft werden oder so.
Hoffentlich waren nicht unsere Nachbarn von gegenüber nicht verantwortlich... die sind immer so neugierig und würden sicher bei uns herumschnüffeln, als ob wir ein Geheimrezept zu verstecken hatten. Obwohl das auch wieder stimmte... aber dieses befand sich nicht in unserem Haus. War das zu viel? Was denk ich schon wieder, wer könnte bitte meine Gedanken lesen?

Finn
Es hatte doch etwas länger gedauert als ich gedacht hatte, aber nach weiteren eineinhalb Stunden herumgefahre kam ich schließlich wieder im Appartement an, eine Tafel Lindtschokolade in der Hand und ein Lächeln im Gesicht. Wenn das nicht zumindest eine kleine Wirkung zeigte, dann wusste ich auch nicht mehr weiter.
Gab hatte sich wieder ins Zimmer verzogen, ich sah nur wieder den Laptop, ob er mittlerweike eine Beschäftigung gefunden hatte wusste ich nicht.
"Hey", machte ich ihn wieder auf mich aufmerksam, als er aufsah, hielt ich ihm die Schokolade hin.
"Ich hab' dir was mitgebracht. Ich dachte, das könntest du gebrauchen."

Chansoo
Es klopfte an der Türe und kurze Momente später betrat ein großer, honigblonder junger Mann den Raum. "Natürlich, setzen Sie sich bitte.", antwortete ich auf seine Frage. "Wo drückt denn der Schuh?", fragte ich ihn nun und setzte ein Lächeln auf. Bei näherer Betrachtung sah ich dass er eindeutig europäische Gene, und seinem Name zufolge könnte er auch Koreaner sein. Jedoch beschloss ich ihn auf Japanisch anzusprechen, da es ja sein Vorname ist. Ist das nicht ein weiblicher Vorname? Oh gott, wie konnte man mich in drei Minuten so verwirren?

Kim
Ich setzte mich auf das Geheiß des Doktors hin und musterte ihne erstmal ein wenig. Er schien noch ziemlich jung zu sein, höchstens ein paar Jahre älter als ich, sah im siten schon ziemlich groß aus, hatte relativ kurze, dunkelbraune Haare und sah nicht gerade wie ein Japaner aus. Aus welchem Land er kam, konnte ich jedoch nicht beurteilen, er sprach akzentfrei und ich war ja auch nicht gerade ein Ethnik-Spezialist.
"Ich weiß nicht, was das ist, oder woher es kommt, aber seit ein paar Jahren zuckt meine Hand immer so - sehen sie?"
Ich hielt die Hand zur Demonstration hoch, mein kleiner bis Mittelfinger schienen gerade wieder einen Anfall zu haben und es sah aus, als würde meineHand gleich erfrieren. Viel konnte ich nicht tun, um es zu beenden, manchmal half es, wenn ich die Hand ein paar Mal schloss und wieder öffnete, manchmal schaffte ich das nicht und musste abwarten. Länger als ein paar Minuten dauerte es jedoch nie, also fand ich mich nicht, dass es mich groß beeinträchtigte.
"So stark passiert es vielleicht zwei bis dreimal am Tag, ansonsten zuckt sie nur manchmal auf oder zu.", erklärte ich den genauen Zustand, ich beobachtete sein Gesicht und wartete auf eine Reaktion, während sein, wie ich das zu deuten wagte, strenger Blick, meine Hand fixierte.

Chansoo
Nach seiner Beschreibung wusste ich so gut wie genau was los war. "Bei Ihnen handelt es sich ganz sicher um einen Tremor. Dieser kann durch eine Operation behandelt werden, wo Ihr Gehirn mit Elektroschocks stimuliert wird, sodass Ihre Hand nicht mehr zuckt. Jedoch wird dieses Verfahren bei Bewusstsein abgeschlossen, um sich sicher zu sein dass die Operation ein Erfolg war. Sie müssen sich keine Sorgen machen, denn das Gehirn kann keinerlei Schmerz empfinden. Ein Tremor kann aus verschiedenen Partien des Gehirns kommen, deswegen müssten wir einen MRT machen. Wäre es Ihnen heute gerecht oder würden Sie einen anderen Termin als passender emfinden?", erkläre ich möglichst verständlich, diesem Kim. Der sieht aber ziemlich intelligent aus, also wird er das schon verstehen.

Kim
Ich hob die Augenbrauen und starrte einen Moment ins nichts, um seinen Worten im Nachhinein zu folgen, aber ich glaubte, ihn verstanden zu haben. Sobald mein Denkprozess abgeschlossen war, nickte ich.
"Alles klar, also... Ich habe heute frei, also wenn es keine Umstände macht, dann wäre es mir heute lieb.", menite ich.
"MRT ist das mit der Röhre, oder?", erkundigte ich mich nur noch, ich war mir nicht ganz sicher, da ich eigentlich nicht viel Zeit in Krankenhäusern verbrachte. Es klang zwar interessant, das Ganze, aber ich mocte diese Umgebung einfach nicht, das ganze weiß machte mich nach einer Zeit immer verrückt.

Gabriel
Zunächst etwas irritiert, aber dann doch mehr gerührt von dieser kleinen Geste, nahm ich die Schokolade entgegen und sah wieder zu ihm auf. Irgendetwas verriet sein Blick, sein Verhalten. Er wirkte irgendwie... erwartungsvoll. Dabei schien er aber nur seinen Blick abwechselnd zwischen mir und der Schokolade hin und her schweifen zu lassen.
Mit hochgezogenen Augenbrauen zeigte ich auf die Tafel in meinen Händen und sah ihn fragend an. Er nickte nur. Na gut, wenn es ihn glücklich machte...
Sicher hat der die mit irgendwas gespickt, was mich von meinem Trip runterbringen soll oder so. Obwohl, das würde ja an Mays Methoden grenzen. Konnte man das ihm zumuten?
Doch sobald ich das Papier geöffnet hatte, fiel mir etwas in den Schoß. Noch mehr Papier.
Okay, Auszeit.
Ich hielt mir eine Hand vor den Mund, nur, um sie Sekunden später wieder wegzuziehen und dahinter das breiteste Grinsen, das ich je im Gesicht hatte, zum Vorschein kam.
Hatte ich im Lotto gewonnen? Auf andere Weise ließ sich nicht erklären, wie ich an so einen Goldschatz gekommen bin, der mit der Zeit etwas verschwommener aussah.
Da ich keine Ahnung hatte, was ich mit meinen ganzen Emotionen anstellen sollte, griff ich mir einfach Finns Hand und hielt sie mir mit beiden Händen an die Stirn, wobei mein Lächeln immer noch keine Anstalten machte, schwächer zu werden.
"Danke...", flüsterte ich.

Chansoo
Wenigstens verstand er was ich versuchte ihm mitzuteilen. "Genau, das in der Röhre. Dort macht man wie ein Röntgenbild von Ihrem Gehirn, und es wird vielleicht etwas laut, ist aber gut auszuhalten, also verkopfen Sie sich nicht." versicherte ich und schenkte ich ihm ein Lächeln. Ich nahm kurz den Hörer auf meinem Tisch und betätigte den Sprechanlagen-Knopf, und sprach: "Arzthelfer Yoon Ha Neul bitte den MRT vorbereiten." Den Hörer legte ich wieder ab. "Wenn es Sie nicht stört, darf ich fragen woher genau Sie kommen?"

Finn
Als Gab nach meiner Hand griff machte sich auch auf meinem Gesicht ein fast genauso begeistertes Grinsen breit, es wäre ja beinahe unmöglich, sich davon nicht anstecken zu lassen. Außerdem war ich selbst glücklich darüber, dass es wirkte und es ihm sofort eindeutig besser ging, und auch ein wenig stolz auf mich, dass ich das geschafft hatte.
Ich trat einen Schritt näher zu ihm und wuschelte ihm mit der freien Hand einmal kurz durchs Haar, nur um es danach wieder glatt zu streichen.
"Kein Problem, ich tu, was ich kann.", antwortete ich ein wenig verspätet, immer noch mit dem selben Lächeln auf dem Gesicht.
Da er noch keine Anstalten machte, meine Hand wieder loszulassen, erwiederte ich nach einer Weile den Druck und strich kurz über seine Finger. Als ich daraufhin en schniefendes Geräusch er nahm, atmete ich in einer Weise erleichtert auf, das galt für mich als die endgültige Bestätigung, dass er aus diesem gleichgültigen Zustand raus war. Aber ich konnte ihn da unten nicht einfach so allein lassen, also hockte ich mich vor ihm hin, ohne die Hände loszulassen, dann zog ich sie ihm vorsichtig weg und zog ihn stattdessen in eine Umarmung, ich hatte das Gefühl, auch wenn er gerade vor Glück emotional geworden war, dass er ds gut gebrauchen konnte.

//Y is everyone korean

Kim
Ich grinste, natürlich durfte er das. Ich war immer ein offenes Buch für hübsche Leute, da war es mir egal welchen Geschlechts.
"Klar, kein Problem. Ich war eigentlich mein ganzes Leben in Tokyo, aber ich schätze, sie wollen auf die Abstammung hinaus... Meine Mutter ist Koreanerin, mein Vater kommt aus Schweden. Daher die Haare.", informierte ich ihn.
"Und sie, Doktor..." - ich las das Namensschild - "Park Chansoo, darf ich annehmen, dass ihre Wurzeln ebenfalls in Korea liegen?"

Katsu
Wegwerfen. Das einzige Wort das in meinen Gedanken herumspukte war wegwerfen. Was wegwerfen? Alles. Die Furie die sich laut Biologie meine Mutter nennt, die Villa, die Gefühle für Avery, und soziemlich mein ganzes scheiß Leben. Mit einer Flasche Vodka in der Hand und halb-offenem Hemd stolperte ich die Treppen zum Keller hinunter. Keine Ahnung wie spät es ist, ich will es gar nicht wissen. Gegen Ende eines Ganges ließ ich mich auf den Boden fallen. Ich nahm einen Schluck. Was finde ich an Ave so verdammt anziehend? Seine wilde Natur. Ich, das Vorbild aller Söhne konnte sowas wie Freiheit noch nie spüren. Scheiße. Noch ein Schluck. Langsam wurde meine Sicht schwamming, da sich Tränen den Weg in meine Augen gebahnt haben. Ich bin alleine, ich kann alles rauslassen. Und so heulte ich hemmungslos, im Keller meiner Villa.

Ave
"Katsu~?", rief ich, als ich sein Zimmer betrat - hier war er auch nicht. Da suchte man einmal im Leben tatsächlich seine Gesellschaft, und dann war er nirgends aufzufinden. Einfach ungaublich. Aber was wollte ich machen, ich musste eben weitersuchen, und wenn ich in jedes gottverdammte Zimmer dieser Villa schuppern ((#schnuppern)) musste, dann würde ich das auch tun, denn außer dem superschnösel waren alle irgendwo und ich hatte keine andere Beschäftigung als mit ihm zu reden, was sich eigentlicheh immer als unterhaltsam herausstellte, aslo hätte ich ja nichts dagegen, wenn er denn auch mal auffindbar wäre... Ugh

Diese Villa hatte nicht nur zu viele Türen pro Flur, sondern, wie ich herausgefunden hatte, auch zu lange Flüre, zu viele davon gleich mit und zu viele Stockwerke hatte sie auch. Gott, wer braucht denn sowas? Verbesserung: Wer hielt es denn in sowas aus? Da würde mir Katsu glatt leidtun, wenn er damit nicht eindeutig bestens klarkäme.
Momentan hatte ich jetzt das Ende der Treppe in die unterste Etage, sprich, den Keller, erreicht, und sah mich um. Auf den ersten Blick sah man nicht viel, und auf den zweiten auch nicht, weil es hier unten an Licht mangelte, aber wenn man genau hinhörte, dann konnte man aus der Ferne das heulen der Kinder hören, die für diese Firma gestorben waren... Nein, Moment. Warte. Das Geräusch war echt, und es kam von irgendwo aus einer Ecke.
So leise wie möglich bewegte ich mich auf die Quelle zu, um niemanden aufzuscheuchen, und als ich dort endlich angelangt war...
"Katsu?"
Nicht halb so verwirrt, wie ich hätte sein können, sondern eher besorgt, beschleunigte ich meine Schritte in seine Richtung, dort angelangt besah ich mir die Lage. War er hier, weil er sich wieder mit seiner Mutter gestritten hatte? So emotional hatte ich ihn ja noch nie erlebt, da mussten ja einige Vasen zu bruch gegangen sein...
Kniete mich vor ihn hin und musterte ihn noch einmal, jetzt aus der Nähe sah ich auch im Halbdunkel, dass er eine ziemlich große Glasflasche in der Hand hielt, ich roch kurz daran - Vodka. Mit einem Seufzen nahm ich sie ihm weg und stellte sie irgendwo neben mich.
"Man Trinkt um Spaß zu haben, nicht um sich abzulenken, ich dachte, das hätte ich dir erklärt.", tadelte ich ihn mit sanfter stimme, bei diesem Zustand war die obligatorisch.
"Komm her. Was ist passiert, willst du reden?"
Ich kam mir vor wie eine Mutter, als ich ihn bei diesen Worten in eine Umarmung zog. Aber jeder andere Ton wäre jetzt wohl unangebracht gewesen.

Katsu
Schritte kamen näher, und ehe ich mir versah lag ich auch schon, ohne Alkohol, in den Armen dieses Amerikaners, den ich so liebe. Was passiert ist? Du bist passiert! Ob ich reden will? Eher nicht. "Kannst du mich einfach in den Arm nehmen? Tu einfach so, als würdest du mich wirklich mögen, denn ich weiß dass mich niemand mag, du eingeschlossen.", murmelte ich und nistete mich auf seiner Brust ein. Ich griff nach seiner rechten Hand und spielte ein wenig mit seinen Fingern.

Ave
Ich öffnete den Mund, nein, das stimmte nicht. Und er durfte nicht so denken, niemand durfte das. Es brach Menschen, sich so zu sehen, es machte sie kaputt, wie mich. Aber ich wusste nicht, wie ich ihn vom Gegenteil überzeugen konnte, außer die Finger der Hand, die er gegriffen hatte, mit seinen zu verschränken und seine Hand zu drücken.
"Das stimmt nicht, ich... ich mag dich, okay? Ich hab' dich hier unten gefunden, weil ich nach dir gesucht habe, weil ich mit dir reden wollte. Ich mag es, mit dir zu reden, ich mag dich, also sag sowas bitte nicht.", redete ich murmelnd auf ihn ein, während ich begann, seinen Rücken zu streicheln.
Wie konnte er das sagen, dass ihn niemand mochte, er hatte ein Haus, hatte eine gesamte Dienerschaft, und auch ohne das lag ihm die ganze Welt zu Füßen, nur schon wegen seiner Bekanntheit... Und doch fühlte er sich so allein, so ungeliebt, dass er sich mitten am Nachmittag mit einer Flasche Vodka im Keller seines Palastes, und erinnerte an die immer gern gesehene Figur eines Prinzen in einem Schloss der alles hatte aber niemanden, und bei dem Gedanken musste ich mir auf die Lippe beißen und zog ihn noch etwas näher an mich.
In diesem Moment war mir klar, dass ich hier nicht nach noch ein wenig Zeit einfach wieder wegkonnte, oder wollte, ich würde hier bleiben und dafür sorgen, dass sowas hier nicht mehr passierte, ich würde auf Katsu aufpassen, so dumm das auch klingen musste, und für den Moment bevor ich bemerkte, wie kitschig sich das anhörte, war ich einhundert Prozent dazu bereit, ihm jeden Tag fünfzig Mal klarzumachen, dass ihn eben nicht niemand mochte. Und für einen Moment fühlte ich mich wie in einer Filmszene, eine von denen, die alles für immer verändert. Aber das hier war die Realität, und die war leider nicht ganz so einfach.

Katsu
Dicht umklammerte ich seine Hand. "Wirklich? Du magst mich echt~", lallte ich vor mich hin und kicherte wie ein Schulmädchen das von ihrem Schwarm angesprochen wurde. So weit war ich gar nicht davon entfernt. Momente später schloss ich meine Augen und nahm einfach nur noch Ave's Nähe wahr.

~skip de temps~

Mittlerweile war es 12:34, mein Meeting startet in etwas mehr als einer halben Stunde und ich hab mir gerade mal die Krawatte gebunden. "Ave? Ave! Ich gehe gleich! Soll ich dir auf dem Weg noch was mitbringen?", rief ich von dem Bad, das an mein Zimmer anschließt um dem nach wie vor schlafenden Gangster mitzuteilen, dass ich gehen will (beziehungsweise muss). Schnell betrat ich mein Zimmer und drückte schon die Klinke hinunter um endgültig dieses Haus zu verlassen, als mich Ave noch einmal rief.

Ave
"Katsu!", rief ich ihn noch einmal, gerade, als er das Zimmer verlassen wollte. Ich hätte eine Weile naxlchgedacht und mir diesen Zeitpunkt ausgesucht, er schien mir eigentlich ziemlich perfekt. So konnte ich eine Confession hinkegen und trotzdem im Ave-style meine Würde beibehalten, indem ich ihm erstmal ein paar Stunden Verwirrung aufbrummte.
"Du hast was vergessen.", sagte ich und stand auf, ich konnte spüren, wie mein Herz vor Nervosität schneller schlug, obwohl ich genau wusste, was ich tat.
Mit ein paar Schritten stand ich vor ihm und sah zu ihm auf, mein übliches Grinsen auf den Lippen. Dann legte ich wie selbstverständlich die Hand in Katsus Nacken und zog ihn ein Stück herunter, stellte mich selbst auf die Zehenspitzen und versiegelte unsere Lippen zu einem Kuss. Ein ungewohnt einfacher, schneller und unschukdiger Kuss, aber die Zeit reichte für mich, um sein Einverständnis zu bemerken, und für mich um wie ein Idiot zu lächeln. Als wir uns gelöst hatten, gab ich ihm nich einen schnelken Kuss auf den Mund, dann öffnete ich für ihn die Tür und schubste ihn auf den Gang hinaus.
"Du kommst zu spät, los.", meinte ich, konnte aber nicht aufhören zu grinsen.
"Bis später."
Damit schloss ich die Tür vor seiner Nase, ich selbst erlaubte meinem Gesicht endlich, das wirklich Breite Grinsen freizugeben. Es war auf ein turbulentes Wiedersehen zu hoffen.

Gabriel
Wäre der vorherige Höhenunterschied nicht gewesen, hätte ich schon längst dasselbe gemacht, aber das war jetzt auch nicht mehr nötig.
Seufzend schloss ich die Augen und vergrub mein Gesicht in Finns Schulter, während meine Hände nach irgendeiner Beschäftigung suchten, aber bei dem Gezitter stellte sich das als ziemlich schwierig heraus. Irgendwann streiften meine Finger seine Haare, und ab dort wusste ich, dass ich sie dort nicht mehr so schnell wegnehmen wollte. Ich hatte ja keine Ahnung, wie flauschig sie waren.
Einen Moment lang spielte ich weiter mit seinen Haaren, dann fiel mir auf, dass ihm das vielleicht nicht so geheuer war, also ließ ich meine Hände wieder sinken.
Langsam löste ich mich wieder von ihm und starrte mit gesenktem Kopf meinen Schoß an. Ich spürte, wie meine Wangen wärmer wurden, teils aus Glück, teils aus Verlegenheit.
"Sorry... aber ich weiß gerade echt nicht, was ich sagen soll. Wie kann ich das je wieder gutmachen? Finn, du bist ein Engel", meinte ich, während ich mir kurz über die Augen wischte, beim letzten Satz sah ich wieder Finn an.

Finn
Ich lächelte und zuckte mit den Schultern.
"Das brauchst du nicht, ich..."
Klang es seltsam, wenn ich sagte, dass ich ihn nur glücklich machen wollte? Das war doch zu kitschig, oder?
"Ich will, dass es dir gut geht.", meinte ich schließlich und fuhr mir verlegen durch die Haare, auch wenn ich sie rein theoretisch nicht spüren konnte, fühlten sie sich seltsam an, seit Gab sie berührt hatte. Nicht schlecht, aber... seltsam eben.
"Der Flug geht heute Nacht um halb elf, ich dachte, ich buche den nächsten, den wir noch irgendwie erwischen, also... wir sollten langsam anfangen zu packen."

Katsu
Wie...Ave...was? "A-", fing ich an zu sprechen, doch er schnitt mir das Wort ab und schickte mich zu meinem Meeting. Im Wagen angekommen, konnte ich immer noch nicht klar denken, doch Butler Lee holte mich aus meinen Gedanken.

~aprés le meeting, à la maison~

Kaum zuhause angekommen stürmte ich an jeglicher Begrüßung der Angestellten vorbei und direkt die Treppen hoch in mein Zimmer. Schnell riss ich die Türe mit voller Wucht auf und schrie lauthals "AVERY!". Was war das bitte vorhin?