Le Roleplay

// Update: edit zu miner Liste: JAHRMÄRKTE

Andrei
Gerade als ich dabei war, mir meine Hose anzuziehen, nachdem ich die paar Schrammen an meinen Beinen versorgt hatte, klopfte es an der Tür, woraufhin ich mir die Hose schnell über die Hüften zog und Ryu reinließ. "Klar doch..."
Ich wandte mich wieder dem Spiegel zu und inspizierte Oberkörper und Gesicht etwas genauer. Ein paar Schrammen und blaue Flecken, und im Gesicht war mir die Unterlippe wahrscheinlich nach einem heftigeren Schlag aufgeplatzt, dann war da noch das langsam blau werdende Auge und diese Wunde am Kopf, die im Moment durch meine vor Nässe anliegenden Haare verdeckt wurde.
Ohne den Blick vom Spiegel abzuwenden, meinte ich in Ryus Richtung: "Du kannst dich hier auf den Schrank setzen, wenn du willst", und deutete auf eine bequem zu erreichende Fläche neben dem Waschbecken, aus dem ich gerade den halb geschmolzenen Eisbeutel holte, um ihn wieder auf mein Auge zu drücken.

Ryuichi
Ich ignorierte den Schrank nach einem kurzen Blick und besah mir stattdessen seine Verletzungen genauer, danach die Sachen, die er aus dem Medizinschrank herausgestellt hatte. Von Kühlsalbe über Desinfektionsmittel bis zum Verband war alles dabei, auch wenn wir jetzt bestimmt nicht alles benötigen würden.
Als Andrei nach einer Heparinsalbe greifen wollte, schnappte ich sie ihm weg und drehte den Deckel selbst auf.
"Lass mich dir helfen, bei der Hälfte kommst du doch selbst gar nicht ran.", meinte ich und drückte etwas von der Creme auf meine Finger ((Min Hirn isch sit ungefähr drei Sätzen so "Onhonhonhonhon yasyas, "Salbe" oder meinten sie "creme" onhonhonhoh damit werden die bestimmt noch mehr Erfahrung haben onhonhon)), ohne auf eine Bestätigung zu warten.
Ich machte einen Schritt hinter Andrei und begann, sanft die Salbe euf einem der blauen Flecken zu verreiben. Ich musste schon sagen, auf seiner hellen Haut waren diese nochmal etwas ganz anderes. Sie schienen regelrecht hervorzustechen.

Update: Dean: *zertrümmert Kofferraum mit Axt* Ich: "I wir oh Schauspieler."

//Update: Twilight. Do isch Twilight.

Andrei
Noch bevor ich protestieren konnte, dass das nicht so schlimm wäre, fing er schon an, mich zu verarzten, woraufhin ich doch die Klappe hielt und seufzend das nicht verdeckte Auge schloss.
Wann sich das letzte Mal jemand so um mich gekümmert hatte... ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung. Sonst machte ich immer mich selbst für alles verantwortlich und ließ sonst niemanden an mich ran. Vielleicht sollte ich auch mal lernen, Hilfe anzunehmen, vor allem, wenn es sich dabei um Ryus Hilfe handelt.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Spiegel zu und machte damit weiter, vorsichtig eine gewöhnliche Wundsalbe auf meiner Lippe zu verteilen, dann legte ich den Eisbeutel ins Waschbecken zurück, denn nun brauchte ich beide Hände. Zuerst teilte ich das Haar über der Wunde, sodass ich sie auch ansehen konnte, dann holte ich von der Seite ein kleines Handtuch, mit dem ich sie trocken tupfte, wobei ich erkennen konnte, dass sie schon ein wenig tiefer war als eine gewöhnliche Schramme, aber glücklicherweise nicht mehr blutete.
Ich versuchte mich daran zu erinnern, ob ich schon mal etwas an einer ähnlichen Stelle hatte und wie ich damit umgegangen war. Da mir nichts einfiel, fing ich einfach zu improvisieren an. Ich holte eine kleine Wundauflage hervor und trug reichlich Salbe auf, bevor ich sie auf die Wunde drückte. Dann nahm ich die eine Rolle Mullbinde zur Hand, fing an, sie mir stirnbandartig um den Kopf zu wickeln und machte zum Schluss einen Knoten im Nacken, wobei die zwei längeren Enden lose herunterhingen.
"Hey Ryu, jetzt seh ich aus wie du, wenn du Kampfsport treibst", merkte ich grinsend an.

// i leit des einfach in die Gruppe als Quotes weiter, aba des müsst da glob scho bewusst si xD

//Hirn: 100% accurate. ten outta ten. Fuck, sowas set Ryu ned... Deutsch D:
Und yasyas

Ryuichi
Ich lachte auf und schüttelte den Kopf.
"Natürlich genau so.", meinte ich sarkastisch, während ich die Tube wieder zuschraubte, meine Arbeit war getan. Auch wenn es mich in den Fingern juckte, Andreis Kopf nochmal von vorn so zu verbinden, dass es am Ende etwas proffessioneller aussah, ich ließ es lieber bleiben, der Verband war absolut ausreichend.
Ich denke, hier sind wir fertig, was?", vermutete ich seufzend und setzte mich nun doch noch auf den Schrank.

//Wie einfach der Part von Ryu, den i ma am besten irl vorstellen kann, sine Hände sin

Andrei
"Da" war mein einziger Kommentar dazu und ich betrachtete mich noch einmal kurz rundherum, dann holte ich den Föhn hervor und sorgte dafür, dass meine Haare wieder trocken wurden.
Nach ein paar Minuten wuschelte ich mir selbst kurz durchs Haar und ließ es einfach so. Dann wandte ich mich Ryu zu.
"Weißt du, mit dem Ding seh ich wirklich aus wie Ryu. Vielleicht nicht wie der, der mich gerade so anstarrt, aber wie der aus Street Fighter", meinte ich halb scherzhaft, halb wirklich ernst.
Ich stellte mich direkt vor Ryu hin und sah ihm in die Augen. "Also... wie ist es so, mal mit mir auf gleicher Augenhöhe zu sein?", fragte ich und grinste schief.

Ryuichi
Über seine Ryu-gedanken musste ich grinsen, was uns Menschen nicht alles im Kopf herumschwebte...
Auf seine Frage hin sah ich ihm in de Augen, mir war gar nicht aufgefallen, dass ich sie noch nie so wirklich gesehen hatte. Nur jetzt würde mir das aus meiner normalen Perspektive vermutlich nie wieder aus dem Kopf gehen und ich war mir ziemlich sicher, dass es mir nicht gefallen würde.
Andreis Augen waren irgendwie anders. Mal ganz abgesehen von Form und Farbe, irgendetwas hatten sie an sich, das mich nicht losließ, ich musste sie einfach weiter anstarren.
"Inreressant...", verkündete ich irgendwann, machte aber nicht den Hauch einer Anstalt, woanders hinzusehen. Andreis gesamtes Gesicht war aus dieser Perepektive einfach viel zu interessant...
Und die Schrammen, das Auge, die Lippe... Das schien ich gar nicht mehr zu bemerken.

Andrei
Gerade als ich eine halblustige Bemerkung über sein Anstarren machen wollte, fiel mir selbst auf, dass ich mich auch noch mit ihm auf Augenhöhe befanden hatte. Also tat ich es ihm nach und starrte zurück.
Während ich ausgiebig auch sein Gesicht etwas genauer inspizierte, blieb mein Blick doch immer wieder an seinen Augen hängen, bis ich nur noch sie ansah. Denn sie schienen mir eine Menge Erinnerungen zu widerspiegeln, sie kamen mir vor wie die Augen eines Kindes, das zu viele Dinge gesehen hat, die es nicht sehen sollte.
Unbewusst fing ich an, mich ein wenig in seine Richtung zu lehnen, während er zurückwich, was mir aber auch nicht wirklich bewusst vorkam. Schlussendlich stützte ich meine Hände beidseitig von ihm auf dem Schrank ab, während wir immer noch ununterbrochenen Augenkontakt hielten.
Als ich zur Realität zurückfand und mir klar wurde, was eigentlich los war, improvisierte ich einen schnellen Ausweg herbei. In einer kleinen Bewegung schnellte mein Kopf nach vorne und ich stupste seine Nase mit meiner an.
"Boop!", meinte ich und lachte ein wenig nervös.

// i stirb vor Langeweile... i hob überhaupt nix zum tua

Ryuichi
Einen Moment zeigte ich keine Reaktion, bis ich verstand, was gerade poassiert war, dann erwiederte ich das nervöse Lachen und drehte den Kopf weg.
Was war das gerade?
Also natürlich nicht seine Aktion, die war zwar ein wenig seltsam, aber worüber ich mir wirklich Sorgen machte, war das davor.
Wir hatten uns einfach nur, keine Ahnung wie lange, angestarrt, als hätten wir das achte Weltwunder vor der Nase. Was wäre passiert, wenn Andrei die Situation nicht aufgelöst hätte? Wären wir einfach auf unbestimmte Zeit weiter so geblieben oder...
Oder was?
Mein Kopf ließ mich mit den drei Punkten allein, trotzdem legte sich ein leichter Rotschimmer auf meine Wangen, auch wenn ich in dem Moment nicht wusste, wieso.
"Lass uns mal hier rausgehen.", schlug ich irgendwann verlegen vor und rutschte von dem Schrank herunter, um die Türe aufzumachen.

Andrei
Ich konnte nur mit einem "Mhm" antworten und wäre fast in den Türrahmen gerannt, weil ich kurzfristig in sehr seltsame Gedanken versunken war. Was ich wohl gemacht hätte, wenn ich mich nicht in die Wirklichkeit zurückgeholt hätte? Ich wollte den Gedanken nicht zu Ende denken, dennoch merkte ich, wie sich meine Wangen erwärmten und ich daher ein paar Minuten lang Ryu nicht mehr in die Augen sah.
Da ich nicht wusste, was wir tun konnten oder sollten, machte ich einfach die Kühlschranktür auf, bevor ich anfing, sinnlos durch die Gegend zu streunen.
"Ryu? Willst du irgendwas essen?", rief ich so laut, dass er mich vom Nebenraum aus hören konnte.

Ryuichi
Ich dachte kurz nach, einerseits hatte ich schon gegessen, andererseits war seither viel zu viel passiert für eine so kurze Zeit und das Essen dort war auch mehr Dekoration gewesen...
"Ja, ich denke schon, aber nicht zu viel, ich hatte ja schon was...", antwortete ich schließlich und folgte seiner stimme zum Kühlschrank.
Mal sehen, was er so zu bieten hatte, ehrlich gesagt wardas das erste Mal, solange ich zurückdenken konnte, dass ich etwas essen würde, was nicht von irgendeinem Haubenkochanwärter mit Befugnis zur Kugelfischzubereitung oder so gekocht wurde (die Pizza damals im Speicher mal ausgenommen).

Andrei
Nachdem ich den Kühlschrank mit ein paar Blicken nach etwas Brauchbarem gescannt hatte, fing ich an zu überlegen, was am leichtesten und am schnellsten zu machen war.
"Hmm... ich glaube, es gibt heute Blini. Du kannst dir das wie eine russische Version von Crêpes vorstellen, normalerweise würde ich sie noch zusätzlich füllen, aber ich hab selbst nicht so viel Hunger, also mach ich sie dünner als sonst", meinte ich, während ich Utensilien und Zutaten aus den umliegenden Schränken hervorholte.
Schnell vermischte ich die üblichen Zutaten Mehl, Milch, Eier, ein wenig Wasser und das, was Blini abgesehen von der Größe von Crêpes unterschied: Hefe. Die ganze Mischung ließ ich ein wenig ruhen, während ich Ryu deutete, dass er mal nach Sachen sucht, die er gerne darauf oder dazu hätte. Wenig später konnte ich das Ganze in die Pfanne hauen und mit ein paar geübten Handbewegungen die kleinen Fladen von besagter Pfanne aus in die Luft werfen und damit wieder auffangen. Ich wusste nicht, ob Ryu schon so etwas bei seinen privaten Köchen oder was auch immer gesehen hatte, also machte ich das vielleicht auch ein wenig aus Angeberei.

Ryuichi
Klar hatte ich dieses im Werfen wenden schon im Fernsehen gesehen, aber direkt vor mir gehabt hatte ich es noch nie, also musste ich mich ein wenig zusammenreißen, um meine Begeisterung nicht zu zeigen.
Ich war etwas näher an die Kochfläche herangetreten, um Andrei zuzusehen, das war das erste Mal, dass ich eine Hausküche in Aktion erlebte. Abgesehen von heißem Kakao natürlich, aber das hier war etwas anderes. Dabei kam etwas essbares raus und ich konnte es nicht. Aber es sah so einfach aus, wenn Andrei es tat...
"Ich weiß ja noch nicht, wie es schmeckt, also will ich mal nicht zu begeistert wirken, aber hast du dir das selbst beigebracht? Also kochen?", wollte ich neugierig wissen, während ich weiterhin seine Hände genauestens beobachtete.

//Btw kannsch mol Eva froga bei welcher Folge se gad isch?

Luca
Und mal wieder ein mehr oder weniger normaler Tag.
In letzter Zeit war es um einiges kälter geworden, womit ich mich eigentlich nicht allzu sehr anfreunden wollte, aber es gab mir einen Grund, zu große Pullis und dicke Schals anzuziehen, was ich liebte.
Außerdem konnte ich in meinen Vlogs an das Thema Schnee anknüpfen, was ich erstens auch liebte und zweitens fast nie sinnvollerweise tun konnte, da sich meine Familie bevorzugt im Süden aufhielt. Ohne Sonne überlebte man mit spanischen Wurzeln nunmal nicht allzu lange. (Wir waren sowas wie das Gegenteil von Vampiren. Was natürlich nicht heißen sollte, dass wir im Mondlicht glitzerten, was aber natürlich um einiges fabulouser wäre als in der Sonne, was ich auch alles in meinem Video mit dem Titel "Spanische Anti-Vampire" erwähnte.)
Nun war Japan, beziehungsweise Tokyo, ja auch nicht gerade der nördlichste Punkt auf der Landkarte, gerade hier in der stadt war Schnee äußerst selten, soweit ich es wusste.
Darüber, dass es eine Ehre sei, von den Raijin so empfangen zu werden, Weihnachten und noch so einiges anderes winterliches Zeug redete ich heute relativ oberflächlich, jedoch stetig mit der Kamera, während ich auf dem Schulhof herumkurvte.
Irgendwann kam ich aus irgendwelchen Gründen darauf zu sprechen, dass Nicolai zurück nach England gegangen war, beschwerte mich, dass kalt und einsam sei ohne ihn, schwor, dass ich ihn mal besuchen würde und kam noch einmal theatralisch auf meine Einsamkeit zurück, und BAM! krachte in irgendetwas rein.
Oder eher in jemanden.
"Wenn man vom Teufel spricht... Das kenne ich doch irgendwoher.", murmelte ich noch vor mich hin, bevor ich die Cam zuklappte, dann wandte ich dem Opfer meiner Unachtsamkeit meine Aufmerksamkeit zu.
Der June, der mir entgegensah, musste etwa gleich alt sein wie ich, hatte schwarze, flauschig aussehende Augen, ((wtf i loss des jetzt so din um min Fail zu präsentieren)), die fast völlig von einer grauen Beanie verdeckt wuden (Mein Kopf entwickelte automatisch den Spitznamen Beanieboy für ihn). Als ich in seine Augen sah, kamen sie mir irgendwie traurig vor.
Ich richtete mich auf und bot ihm eine Hand an.
"Geht's dir gut?", fragte ich besorgt, wobei ich selbst nicht ganz sicher war, ob ich damit nur den Sturz meinte.
Irgendwas an Beanieboy sagte mir, dass er Hilfe brauchte, und wie man mich so kannte, befahl mir mein Instinkt, ihm die anzubieten.
Und wenn es mit einer helfenden Hand nach einem Sturz begann.

Andrei
"Na ja, wie du siehst, sind meine Eltern eben ab und zu auf Reisen und auf dem Anwesen bin ich auch auf mich allein gestellt, also musste ich es notgedrungen lernen. Zwar kann ich keine super komplizierten und luxuriöse Gerichte machen, aber ich würde mich als geübt bezeichnen. Auch in der japanischen Küche kenne ich mich ein kleines Bisschen aus. Generell fing das Kochen mit der Zeit an, mir immer mehr Spaß zu machen, muss ich sagen", fügte ich lächelnd hinzu.
Nun musste mir Ryu aber auch kurz helfen. Ich wies ihn ein, schnell auf jeden Fladen ein wenig Butter zu streichen, sobald ich ihn aus der Pfanne hatte und auf einen Teller neben dem Herd stapelte. Nach kurzer Zeit hatten wir eine nicht allzu riesige Menge zusammen und begaben uns an den Tisch.
"Also dann, priyatnogo appetita~"

Ryuichi
"Itadaikimasu!2, erwiderte ich und lächelte, während ich von Andrei auf das Essen sah. Irgendwann musste er mir noch beibringen, wie man kochte...
Noch bevor ich etwas von dem Blini probiert hatte, war ich mir sicher, dass ich es mögen würde, und zwar egal wie es schmeckte. Selbst, wenn Andrei es versaut hätte oder meine Auswahl an irgendetwas als Beilagen überhaupt nicht passend wäre, selbst, wenn sie völlig erbrannt wären oder hier irgendein Geschmack drin wäre, von dem mir normalerweise direkt schlecht wurde, war ich mir einfach sicher, dass es besser sein würde, als alles bisherige. Vielleicht nicht auf geschmacklicher Ebene, aber ganz bestimmt im Gesamteindruck.
Weil wir es gemeinsam gemacht hatten. Weil es menschlich aussah und nicht wie ein Ausstellungsstück oder ein Stück Wanddekoration. Und weil es sich einfach anders anfühlte, miteinander zu essen. Nicht nebeneinander, beieinander oder im selben Raum, so wie es bei mir zuhause praktiziert wurde, sondern gemeinsam. Das mochte seltsam klingen, aber für mich machte es absolut Sinn, also probierte ich ohne jede Scheu etwas von dem unbekannten Gericht - und strahlte. Ich hatte recht.
"Danke, andrei...", murmelte ich, sobald ich den ersten Bissen hinuntergeschluckt hatte, ließ den zweiten dann aber auch nicht lange warten.

Nori
So langsam gewöhnte ich mich wieder daran, im Alltagstrott zu versinken. Die haben doch alle ein Rad ab an dieser Schule, kein Wunder, dass Kiriya gewechselt hatte. Obwohl... ist auch besser so, denke ich...
Generell hatte ich eigentlich niemanden mehr hier, mit dem ich mich wirklich abgeben konnte, zwar wechselte ich ab und zu ein paar Worte mit Hayashi, aber der hatte genug mit Yadashi und seinem Tsundere-Dasein zu tun. Nicht einmal zum Zeichnen hatte ich wirklich Lust...
Ein kalter Windstoß schlug mir ins Gesicht, und ich zog meine Beanie etwas weiter über meine Haare, sodass ihr Rand mit meinen Augenbrauen auf einer Linie lag. Dieses Jahr war es sowieso etwas kälter wie sonst, aber ich konnte nicht einschätzen, ob das an mir oder wirklich am Wetter lag.
Ziemlich lustlos setzte ich meinen Weg zum Schulgebäude fort, wobei ich nicht wirklich auf meine unmittelbare Umgebung achtete, was darin endete, dass ich mit einem Typen zusammenkrachte, der rückwärts auf mich zulief und ich auf dem Boden landete. Meine Beanie war ein wenig nach oben gerutscht, aber das war Nebensache.
Ich richtete den Blick nach oben und erblickte zuerst einen Camcorder, der das Rückwärtsgehen erklären musste, dann warf ich einen Blick auf das Gesicht des Rückläufers. Irgendwie asiatisch, aber irgendwie auch nicht. Zwar waren Augen- und Gesichtsform nicht gerade ungewöhnlich, aber Augen- und Hautfarbe ließen sich auf eine ausländische Herkunft zurückführen. Außerdem hatte er wuschelige Haare. Ich würde auf europäische Wurzeln tippen.
"Hai, alles okay. Hab dich auch nicht gesehen, sorry", sagte ich in entschuldigendem Ton, nachdem er mir hochgeholfen hatte.
Kurz nickte ich noch dem Unbekannten zu, dann setzte ich meinen Weg zum Gebäude fort und stopfte die Hände in meine Jackentaschen. Das war dann wohl auch das Aufregendste gewesen, was diese Woche passiert ist. Aber sollte ich mir etwas Anderes erwarten? Ich seufzte bei dem Gedanken.
Komm zurück zur Realität, Nori. Das Leben ist kein Anime.

Andrei
Es schien Ryu sichtlich zu schmecken, was er dann auch verbal ausdrückte. Aber der Blick in seinen Augen verriet noch viel mehr als das, was er sagte, und ich war mir sicher, dass es nur Positives war. Und das machte mich einfach nur glücklich.
"Bitte, Ryu. Schön, dass es dir schmeckt", fügte ich lächelnd hinzu und aß selbst weiter.
Am Schluss hatten wir doch noch mehr als genug übrig, um auch später davon zu essen, also schaffte ich den Teller mal in den Kühlschrank.
Nur schwebten mir jetzt zwei Fragen im Kopf rum:
1. Was machen wir jetzt?
2. Wie lange wird Ryu hierbleiben?

Luca
Irgendwie war mir die Situation gerade viel zu schnell vorbei. Wie sollte ich denn was tun, wenn Beanieboy einfach wegging?
"Hey, warte mal!", rief ich ihm hinterher und holte in ein paar Schritten zu ihm auf. Weiter hatte ich leider noch nicht gedacht, weshalb der folgende Teil ein wenig brüchig rüberkommen musste.
"Wie heißt du eigentlich? Ich bin Luca, ich bin seit diesem Trimester hier und, naja, mein bester Freund hier ist vor nicht allzu langer Zeit weggezogen, da dachte ich... Ich könnte vielleicht mal neue Bekanntschaften machen."
Super,was besseres fiel mir nicht ein? Auf einer Skala von ich hab meine Telefonnummer verloren bis Wir jetzt hier, wo stand das? Dabei versuchte ich wirklich nur, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Oder wenigstens kurz mit ihm zu reden, damit er sich wenigstens mein Gesicht merkte. Und ich mir seins, nicht zu vergessen.
Ich verwarf den anflug eines Gedanken, der sich damit beschäftigte, welches der Beiden Dinge denn nun schlechter war und konzentrierte mich auf seine Reaktion.