Le Roleplay

Andrei
*Was- Shit! Mein Arm!* Wenn ich nicht schnell genug die Augen geöffnet hätte und dabei bemerkt hätte, dass es sich bei dem Angreifer um Ryu handelte, dann hätte es bestimmt ein nicht so glimpfliches Verteidigungsmanöver gegeben. Aber was war überhaupt los? Nach den ersten Schrecksekunden fiel mir auf, dass er immer noch schlief. Außerdem bemerkte ich erst jetzt, dass wir einander zugewandt waren und dass er um einiges näher gerückt war. Ich musterte sein Gesicht, so sehr es in der Dunkelheit ging, und mir fiel auf, dass er sehr angespannt aussah und ab und zu die Stirn runzelte. Kombiniert mit der Tatsache, dass sich sein Griff an meinem Arm gelockert hatte und er seinen locker um meinen Oberkörper schlang, was mir die Möglichkeit gab, meinen Arm anzuheben, ging ich davon aus, dass er einen Albtraum haben musste. Armer Kerl. Da bei mir nach dieser Feststellung wieder die Müdigkeit zurückkehrte, machte ich einfach, was ich für die Situation angemessen fand. Also streckte ich den Arm ein wenig aus und strich ihm zuerst ein paar Male übers Haar, was auch genau so flauschig war, wie ich dachte, dann ließ ich den Arm sinken und legte ihn auch locker um ihn. Ich fing an, ihm beruhigend über den Rücken zu streichen, was sich dann so fortsetzte, bis ich auch wieder einschlief. Nur warum lächelte ich die ganze Zeit so selig vor mich hin?

Ryuichi
Es war kalt. Nicht eiskalt, aber doch sehr kalt. Und noch dazu dunkel.
Ich richtete mich auf und fühlte an dem kalten, kahlen Boden unter meinen Füßen, dass ich keine Schuhe oder Socken trug. Aber darum sollte ich mich nicht länger kümmern. Viel wichtiger war, wo ich mich hier befand und vor allem, wie ich hier hergekommen war. Und was sollte dieses beängstigende Gefühl, dass ich völlig alleine war und sich doch außer mir noch jemand in dieser Dunkelheit herumtrieb? Oder besser, noch etwas.
Seltsamerweise konnte ich erkennen, dass dieser Raum, oder zumindest meine unmittelbare Umgebung, völlig leer war, also musste von irgendwoher Licht kommen...
Ich zuckte zusammen und schnellte herum, als ich hinter mir ein Geräusch wahrzunehmen glaubte, aber da war nichts, außer - die Lichtquelle! Na also, dort würde ich diesem kalten, unwirtlichen Ort entkommen!
Ein Lächeln huschte ungesehen über mein Gesicht, jedoch gefror es sofort wieder, als ich bei genauerem Hinsehen bemerkte, dass sic der Boden vor dem Ausgang bewegte. Erst dachte ich noch, das sei eine Falle, um mir das Entkommen schwer zu machen, doch ich bemerkte meinen Irrtum, als sich plötzlich eine schwarze Wand vor mir aufbaute - noch viel schwärzer als die Dunkelheit. Ich wusste nicht, was das war, aber ich konnte fühlen, dass es sich dabei um etwas gefährliches handelte, etwas, von dem ich schleunigst wegkommen sollte.
Aber wie? Ich hatte keine Ahnung, welche Form das Ding vor mir hatte, also war es aussichtslos, daran vorbei zum Ausgang zu laufen, während der Weg hinter mir nirgendwohin führte, in die Dunkelheit. Aber ich musste weg!
Als ich irgendetwas spürte, das sich in meiner unmittelbaren Nähe befand, war klar, dass es überall besser war als hier, also stolperte ich ein paar Schritte rückwärts, bevor ich mich umdrehte und zu rennen begann. Ich konnte mich nicht erinnern, je so schnell gerannt zu sein, doch hatte ich das Gefühl, nur wenige Zentimeter voranzukommen, während das Ding hinter mir sich gemütlich neben mir her schlängelte, als wollte es mich ärgern, bevor es mich tötete - ich war mir sicher, dass es das vorhatte.
Bereits außer atem, versuchte ich immer noch, mich irgendwie zu retten, und kurz schien es sogar so, als wollte mich das Ding in Ruhe lassen, bis sich irgendetwas um meinen Fuß legte und mich zu Fall brachte. Ich wollte mich befreien, doch diese Schnur oder Pflanze oder gar Hand, was auch immer es war, gab nicht nach und begann, mich rückwärts zu ziehen. Verzweifelt versuchte ich, Widerstand zu leisten, aber auf dem glatten Boden war nichts, an dem ich mich hätte festhalten können.
Ein kaltes, gelbes Licht tauchte vor mir auf und ich realisierte, dass ich in die gierigen Augen einer Schlange starrte.
Völlig am ende biss ich mir auf die Lippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken, ich würde hier nicht lebend herauskommen.
Dachte ich.
Irgendwie wurde mir in dieser Situation plötzlich warm und ich fühlte mich geborgen, was jedoch unmöglich an der Schlange liegen konnte... Moment! Wo war die Schlange hin?
Verwirrt sah ich um mich, als ich einmal mit sen Augen aufschlug, war es plötzlich hell, woraufhin ich sie geblendet wieder schloss. Der Boden fühlte sich jetzt auch natürlicher an, wie Sonnengewärmte Erde, und ich wurde hin und wieder von etwas gestreift, das sich wie Pflanzen anfühlte.
Als ich die Augen wieder öffnete, stand ich in... Einem Blumenfeld? ((Flachs. Die Nationalblüte Weißrusslands ¬ω¬)) Hä?
Die Blüten dieser Pflanze waren recht klein und blau, beinahe verschmolzen sie mit dem Himmel, der sich hier über mir ausbreitete, die Sonne wärmte meinen durchfrorenen Körper wieder auf.
Erschöpft ließ ich mich sinken, legte mich auf den Rücken und versuchte, Formen in den Schäfchenwolken über mir zu erkennen, bis ich, eingelullt von dem lieblichen Duft der Blumen, einschlief.

Ich schlug die Augen auf und bemerkte erstmal, dass es warm war. Warum war es warm? Und warun war es so eng hier? Ich lag doch ganz normal auf meinem Futon neben... Oh.
Mein Herz schien kurz auszusetzen und ich riss die Augen auf, als ich realisierte, was hier los war. Ich hatte mich im Schlaf nicht etwa nur umgedreht, sondern musste mich regelrecht an Andrei gedrückt haben, abgesehen davon hatten wir BEIDE den Arm um den jeweils andern geschlungen. Ich schluckte, was jetzt? Sollte ich versuchen, unbemerkt aufzustehen? So tun, als würde ich schlafen und ihm die Sache überlassen? Oder einfach warten, bis er aufwachte?
Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für letzteres, es war ja nicht so, als wäre es ein Verbrechen, sich in der Nacht zu umarmen - schon gar nicht aus versehen. Und überhaupt, wenn er schon schlief und wir in dieser Position waren, konnte ich das nutzen, um zu sehen, ob seine Haare so weich waren, wie sie aussahen.
Vorsichtig fuhr ich einmal mit den Fingern über seinen Hinterkopf. Sie waren es.
Verlegen ertappte ich mich dabei, wie ich mt der Geste fortfuhr. Was war nur los mit mir?
Erst, als ich ansatzweise darüber nachzudenken versuchte, fiel mir auf, was mein Verstand bisher brilliant übergangen hatte:
Wir umarmten uns hier gerade.
Ich hatte keine Erinnerung daran, wann ich das letzte Mal jemanden umarmt hatte oder zuließ, dass jemand anderes das bei mir tat. Dabei war das doch kein zchlechtes, um nicht zu sagen schönes Gefühl - oder lag das an der Person?
Ich seufzte. Nochmal: Was war nur los mit mir?!

Andrei
Der Rest der Nacht ging für mich traumlos vorüber, wobei ich mich in einem ziemlich leichten Schlaf befand - eine Zeit lang hatte ich das Gefühl, dass mich etwas am Kopf berührte - was dann auch dafür sorgte, dass ich ziemlich früh wach wurde, als mich die ersten Sonnenstrahlen, die durch den Spalt in der Tür hineinfielen, im Gesicht kitzelten.
Ich stellte fest, dass diese Berührung am Kopf nicht nur so ein Gefühl war, da sich Ryus Hand in meinen Haaren befand. Da hatten wir wohl den gleichen Gedanken, was?
Er schien sich auch beruhigt zu haben, sein Atem war regelmäßig und sein Gesichtsausdruck sah entspannt, fast schon glücklich aus. Irgendwie niedlich.
So sehr ich im Moment nichts an unserer Position verändern wollte, ich musste jetzt gerade einfach dringend auf die Toilette, und das hatte Priorität. Also griff ich vorsichtig nach seinem Handgelenk und legte seinen Arm langsam hin, sodass er an seiner Seite ruhte. Ein letztes Mal wuschelte ich ihm kurz durch die Haare, wobei sich wiederum ein sanftes Lächeln auf mein Gesicht schlich, dann erhob ich mich leise von meinem Platz und tappte in Richtung Bad.
Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so mit jemandem umgegangen war... lag es einfach an meiner Müdigkeit? Oder daran, dass Ryu einer der einzigen Menschen war, die mir wirklich etwas bedeuteten?

Ryuichi
Als ich zum zweiten mal erwachte, hätte ich vermutlich nicht winmal bemerkt, dass ich noch einmal eingeschlafen war, jedoch war Andreis Fehlen der Beweis dafür.
Mit einem tonlosen Murren drehte ich mich auf die andere Seite, ich musste mir eingestehen, dass es mir lueber gewesen wäre, ihn noch bei mir zu haben. Keine Ahnung, was mit meinem Kopf passiert war, aber ich hatte beschlossen, meinen Gedanken einfach freien Lauf zu lassen, bis ich es herausgefunden hatte. Das war einfacher, als sich über alles den Kopf zu zerbrechen.
Widerwillig kroch ich unter der Decke hervor, entschied mich jedoch im gleichen Moment, sie als Umhang zu missbrauchen. Der Herbst hatte in Japan eingesetzt und es wurde definitiv zu kalt für meinen Geschmack. Was mich wieder einmal zu meinen Plänen brachte, mich zum Ruhestand irgendwo in den europäischen Süden abzusetzen. Aber bis dann war es noch eine lange Zeit hin.
Ich seufzte und schlurfte zu meiner Tasche, um mir Klamotten zu besorgen, die von gestern Abend eigneten sich nicht besonders für den Tag. Da war ich heikel.

*skip de temps*

Andrei
Ohne auch nur irgendein Wort an die Ereignisse von heute Nacht, beziehungsweise Morgen zu verlieren, schafften wir es, durch den Morgen zu kommen und waren jetzt auf dem Weg zum Speiseraum.
Ich muss zugeben, das Essen hier war verdammt gut, aber man zahlt ja auch angemessen dafür. Wir nicht, wir bekamen alles geschenkt! Muhahaha~ Okay, ich war ein wenig überdreht. Aber nur ein wenig. Versprochen. Ich grinste sowieso schon den halben Tag lang so idiotisch vor mich hin, den genauen Grund konnte ich auch nicht benennen.
Das mal beiseite geschoben, es galt immer noch, einen Sitzplatz zu finden, der sich nicht allzu weit weg vom Ausgang befand. Die Bedienungen hier waren mir verdächtig... sie erinnerten mich zu sehr an den Großteil der Mädchen an unserer Schule.

Minako (Aka Katsu's Mutter)
Ist...ist das jetzt sein Ernst? Ich komme nach drei Monaten wieder nach Hause, in der Hoffnung der Nichtsnutz hat eine Verlobte, und dann sehe ich DAS? Neben dem Fakt dass es ein JUNGE ist, musste er sich noch einen Amerikaner aufschnappen?! Was ist mit den Nachkommen?! "Katsu, mein Sohn...das...ist schön, dass du verlobt bist...aber, ich denke über Einzelheiten wird später geredet. Ich werde eine Feier organisieren." Es würde den Ruf der Firma ruinieren, wenn ich homophobe Kommentare abgebe, denn das bin ich ja nicht! Es geht mir doch um die Erben. Ich weiß, dass es Adoption gibt, aber dieses Kind wird nicht Katsu's Fähigkeiten besitzen. Trotz alldem, wird diese lächerliche Hochzeit stattfinden müssen. Wie es sich gehört, schüttelte ich diesem Avery seine Hand. "Freut mich Sie kennen zu lernen! Mein Name ist Minako. Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit.", schloss ich unser Gespräch ab, gab ihm ein falsches Lächeln, und verließ den Raum.

Ryuichi
Mir fiel auf, dass Andrei den ganzen Morgen deutlich besser drauf zu sein schien als sonst, aber das gleiche konnte ich über mich sagen. Vermutlich fragten sich die Leute, denen wir bisher über den Weg gelaufen waren, warum wir beide so dämlich rumgrinsten, aber ehrlich, wenn sie uns wirklich darauf angesprochen hätten, dann war ich mir sicher, dass keiner von uns den Grund hätte benennen können. Außer aber Andrei wusste mehr als ich.
Mittlwrweile waren wir im Speisesaal angelangt und sahen uns nach einem Platz um, es war schon relativ voll hier. Glücklicherweise wurde uns die Suche von einer Kellnerin abgenommen, die uns breit grinsend auf einen Tisch in der Nähe der Küche hinwies. Ich muss sagen, sie war mir etwas suspekt, jedoch sagte ich nichts dazu und nahm einfach an dem angebotenen Tisch platz.
Da ich zum Frühstück grundsätzlich eigentlich nie groß etwas aß, bestellte ich mir bloß einen Eiskaffee, obwohl ich schon sagen musste, dass Spiegelei verlockend klang... Na dann eben, wir waren schließlich im Urlaub.
"Einen Eiakaffee und ein Spiegelei bitte."
"Nur das Spiegelei ohne..."
"Ohne Beilagen."
"Ja... Worchester Soße, Sojasoße oder Europäisch?"
"Soja."
Meine Güte, mussten die das so kompliziert machen? Ich wollte einfach ein japanisches Spiegelei, keine Michelin Kaviarsuppe mit Thunfischcarpaccio!

Avery
Ich verspannte mich schlagartig bei dem Wort "Feier". Nein, oder? Das war jetzt nicht ihr Ernst.
"Ja... Auf gute Zusammenarbeit.", erwiederte ich lahm und starrte die Frau ungläubig an, bis die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war. Danach schnellte ich zu Katsu herum und funkelte ihn an, als hätte er mich zum Tode verurteilt oder ähnliches. Naja, ungefähr so fühlte ich mich gerade auch.
"Und wie stellst du dir das jetzt bitte vor?", zischte ich, wobei ich mich schwerstens zurückhalten musste, ihm nicht direkt an die Gurgel zu springen.

Andrei
Ein wenig musste ich schon überlegen, während Ryu bestellte, aber schlussendlich beschloss ich, etwas mehr als sonst zu nehmen, zum einen, weil sich das hier auch lohnte, und zum anderen, weil mir bei Ryu nur ein Spiegelei nach zu wenig klang... da konnte ich bestimmt teilen.
"Für mich einen Grüntee, Reis mit Spiegelei und dazu noch Natto und Misosuppe, bitte." Ich achtete darauf, meine Bestellung so genau wie möglich durchzugeben, was ich auch mit festem Blick durchsetzte, woraufhin die Bedienung ohne weitere Fragen davonhuschte. Ein triumphierendes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück, wobei ich die Arme verschränkte.

Katsu
...Ernsthaft? "Diese verfluchte...hör zu, ich kann diese Psychopathin nicht kontrollieren, okay?! Meinst du ich möchte dich heiraten?! Lass mich einfach nach einer Lösung suchen...", redete ich mich noch raus.

Avery
"Eine Lösung? Entweder wir ziehen den Scheiß durch oder nicht ubd ich verpisse mich jetzt sofort! Ich bin für letzteres."
Ich war kurz davor zu explodieren, klar denken konnte ich auch nicht mehr, ich wollte hier gerade einfach weg. Vermutlich wäre ich das schon längst, wenn ich mir zutrauen würde, hier selbst wieder raus zu finden.

Ryuichi
Es dauerte trotz Andreis doch recht großer Bestellung (von der och mir sicher war, dass er nicht plante, alles selbst zu essen) nicht allzu lange, bis Uns unsere Wünsche an den Tisch gebracht wurden. Es war genau so niedlich angerichtet wie am Vorabend, in meinem Kaffee sxhwammen vereinzelte Eiswürfel herum, was hierzulande im Herbst gar nicht so üblich war, und ich hatte einen recht großen Strohhalm bekommen, was eher in irgendwelchen Mädchenkaffees der Fall war. Naja, egal.
Nach einem Schluck konnte ich auch sagen, dass der Kaffee Qualität hatte... Hier gefiel es mir. Vielleicht könnte ich öfter mal herkommen, klar, es war nicht gerade nahe und billig war es auch nicht, aber mein Budget ließ es ja glücklicherweise zu.
Kaum hatte ich das Spiegelei probiert, wurde mir klar, dass es ein Fehler gewesen war, so wenig zu bestellen, ich musste einen sehnsüchtigen Blick auf Andreis Mengen unterdrücken.
Ab jetzt ging ich Sparsam mit meinen Ressourcen (Ei und Kaffee) um.

Katsu
"Mensch, jetzt beruhig dich mal! Hör zu, ziehen wir das noch bis zur Feier durch, dann kann ich eine fake "Geschäftsreise" für dich organiesieren und tschüss! Einverstanden?", versuchte ich ihm so ruhig wie möglich zu erklären, damit er auch darauf eingeht.

Andrei
Dachte ich's mir doch. Er sah aber auch wirklich verdammt hungrig aus, was mich nicht gerade überraschte, da ich in der Nacht feststellen konnte, dass er doch ziemlich dünn war. Ich musterte für einen Moment sein Gesicht, das gerade wehleidig auf sein Spiegelei starrte, dann schnappte ich mir einen Löffel, der praktischerweise hier herum lag und begann, zuerst die Hälfte von meinem Reis auf seinen Teller zu laden, dasselbe setzte ich mit dem Natto um, und zum Schluss schob ich die Suppe in die Mitte vom Tisch. "Nicht zu viel Miso, davon will ich auch noch was. Itadakimasu~", sagte ich mit einem kleinen Grinsen und fing an, mein Natto mit dem Reis und dem Ei zu vermischen.

Avery
Ich stockte, das klang gar nicht so schlecht, jedoch würde dieser Plan noch ein paar Details benötigen.
"Okay, das würde gehen, aber wir sollten..."
Ich wurde von einem aufdringlichen Handyklingelton unterbrochen, den ich vermutlich nicht einmal als solchen erkannt hätte, hätte mein Gegenüber es nicht sofort herausgeholt. Wollte er jetzt etwa abnehmen? Jetzt, wo ich, der ich die letzten vier Jahre alleine durch die Weltgeschichte gestreunert war, zur Zusammenarbeit bereit war?
Ich sah das Ding perplex an, dann wanderte mein Blick zu Katsu.
"Ich warne dich..."
Ich wurde ignoriert, der größere hob ab, nachdem er sich auf das Bett gesetzt hatte, und begann sein Gespräch mit einem simplen Gruß inklusive Vorstellung. Das heißt, wollte. Ich hatte ihn ja gewarnt...
Kurzerhand griff ich nach der Hand, in der er das Telefon hielt und drückte sie weg, um mir freie Bahn zu verschaffen, dann legte ich meine freie Hand an seinen Hinterkopf und, yay, Cliché, unterbrach seine Worte mit einem Kuss.
Währenddessen beendete ich unauffälkig den Anruf.

Katsu
Gut, er ist einverstanden. "Jap, der Plan brauch noch mehr Details. Aber...", ich wurde von dem Klingeln meines Handys unterbrochen, Butler Lee rief an. "Hall-", konnte ich noch sagen, bevor ich ziemlich abgefuckt unterbrochen wurde. Tut der gerade- KÜSST MICH DIESER PSYCHOPATH GERADE?! Ich konnte nur "Mmh!!"-Geräusche von mir geben, den dieser...ach, was weiß ich was für ein Typ hörte nicht auf sein Maul auf meine Lippen zu drücken. Gerade so schubste ich ihn noch weg von mir, und schreite mit vollem Hals: "BIST DU NOCH BEI SINNEN?!"

Ryuichi
Etwas überrumpelt starrte ich zuerst Andrei, dann das neu gewonnene Essen an.
Und wieder Andrei.
"Ähm... Dankeschön... Itadaikimasu!", erwiederte ich immer noch leicht verwirrt, vermischte jedoch ebenfalls Natto und Reis. Währenddessen trank ich nochmal etwas von meinem Kaffee - keine weise Entscheidung. Das beste wäre es wohl gewesen, einfach nicht auf die Unterhaltung der Kellnerinnen zu hören. Die ersten paar Sekunden nahm ich sie ja auch nur im Hinterkopf wahr, jedoch...
"Oh gott, war das süß!"
"Ja ne, ich würd euch nichts abgeben."
"Du frisst halt so viel..."
"Meint ihr, die haben was...?"
"Sie wären auf jeden Fall ein süßes Paar..."
"Was meint ihr wer..."
Genug!
Ich brauchte gar nicht zu hören, was jetzt kam, um mich drastisch an meinem Getränk zu verschlucken. Was hatten die für Probleme?! Hustend versuchte ich, meine Verlegenheit zu verbergen, jedoch gelang mir das vermutlich eh nicht ganz.
Na immerhin konnte ich sie Roten Wangen auf den Luftmangel schieben...

Avery
Bei seiner Reaktion konnte ich nicht anders, als zu lachen. Ehrlich, wer würde denn wegen einem simolen Kuss so durchdrehen? War ja nicht mal mit Zunge...
"Wenn wir schon Verlobte spielwn, dann sollten wir uns auch so verhalten, nicht?", grinste ich ihn neckisch an, als ich mich wieder beruhigt hatte.
"Also mir würde da noch so einiges einfallen..."

Katsu
Was in aller Welt ist mit dem falsch gelaufen? Um natürlich dem Ganzen noch einen drauf zu setzen, lief ich ganz rot an. "Was meinst du mit 'noch einiges'?! Fass mich nicht an!!", befahl ich dem abgedrehten Amerikaner, und stand etwas weiter weg von ihm. Jetzt mal ernsthaft...

Avery
Ach wie niedlich, er wurde rot... Ich hielt mich zurück, ihm das nicht unter die Nase zu binden und lachte ihn nur weiter subtil aus. Nett wie immer halt.
"Beruhige dich, als ob das jetzt ernst gemeint war.", beschwichtigte ich ihn immer noch breit grinsend. Ich hatte schon lange niemanden mehr getroffen, den man so schön ärgern konnte - vor Allem niemanden, bei dem es derart Spaß machte. Ich schlug die Alarmglocken im hintersten Teil meines Kopfes tot, fürs erste hatte ich andere Sorgen.
"Also, wie genau wollen wirs angehen?", fragte ich sachlich, jedoch ohne mein Grinsen zu unterbrechen.
"Versuchen wir, das Ganze etwas vor den Medien zu verstecken oder verhindert das deine Mutter und es kann uns egal sein? Und was für eine Businessreise soll das dann bitte sein?"

Andrei
Die Kommentare und Blicke der Kellnerinnen ignorierend, erhob ich mich kurz von meinem Platz und klopfte Ryu ein paar Male auf den Rücken. "Mich würde sowas nicht so schocken", raunte ich ihm zu. Als ich mich wieder auf meinem Stuhl platzierte, fiel mir auf, dass ich mich in den letzten 12 Stunden wirklich oft um ihn gekümmert hatte, und das auch noch freiwillig. Verdammt ungewöhnlich. Mir war klar, dass er mir schon etwas bedeutete, aber mit so viel hatte ich auch nicht gerechnet... die Rede war ja immer noch von mir, Andrei Petrov, der seit Jahren nur falsche Freundschaften gepflegt hatte! Was sollte dann dieser plötzliche Realismus?

Ryuichi
Ich nickte ihm dankbar zu, bevor ich wieder das Essen anstarrte. Wie kamen die bitte auf so einen Blödsinn? Ich meine klar, wir gingen hier freundschaftlich miteinander um, teilten unser Essen und sowas, aber... Das war doch übertrieben, nicht?
Konnte es wirklich sein, dass ich mich innerhalb weniger Wochen von "Typ der nur zu den Examen zur Schule kommt, keinerlei soziale Kontakte pflegt und sich von allem abschottet" entwickelt zu "Typ der auf einer Onsenreise im schlaf seinen Freund umarmt, am nächsten Moren verdächtigt wird, mit selbigem in einer Beziehung zu sein ubd jetzt verdammt nochmal nicht umhon kommt, darüber nachzudenken, ob er in diesem Kontex 'mein Freund' verwenden sollte, weswegen er diese bescheurte Röte nicht von seinem Gesicht bekam"...?!
Sah ganz so aus.
Was war mit mir passiert, seit wir uns kennen gelernt hatten? Und warum zur Hölle hörten sich meine Gedanken an wie die eines Mittelschulmädchens?
Ich atmete so tief durch, wie es unbemerkt möglich war und begann, endlich das Zeug zu essen, das mir Andrei überlassen hatte. Es schmeckte schließlich immer noch gleichgut.
Den Strohhalm ließ ich jedoch erstmal in Ruhe.

Ryuichi
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, kehrten wir in unser Zimmer zurück. Noch bestand kein Plan für den Tag, aber dafür lagen ja ein paar Flyer über die Attraktionen der Umgebung auf dem Tisch herum. Ich setzte mich und besah mir das Zeug mal etwas genauer, scheinbar befanden sich in der Nähe ein Freizeitpark, ein beliebtes Wandergebiet, ein Skigebiet und noch einiges mehr.
Das meiste klang nicht sonderlich interessant, nur ein besonders alter Schrein mit Pseudolegende (würde sie existieren, hätte ich sie gekannt) und Restaurant in einem angrenzenden Wäldchen klang nach einem annehmbaren Tagesausflug, wenn man mich fragte.
"Was hältst du hiervon?", fragte ich an Andrei gewandt und wedelte mit dem Flyer in der Luft herum.
"Man fährt zwanzig Minuten mit del Bus, danach noch knapp eine Stunde Fußmarsch bis zu so nem Schrein. Man könnte dort auch zu Mittag essen, die haben ein Restaurant danebengebaut.", erklärte ich kurz und bündig und fügte noch "Der Wald sieht hübsch aus." hinzu.

Andrei
Ich schnappte ihm den Flyer aus der Hand, da ich bei dem ganzen Herumgefuchtel nichts darauf erkennen konnte, und überflog kurz die Details. Nach einigen Sekunden nickte ich langsam. "Klar, warum nicht. Ich hab sowieso schon länger keine Wälder mehr gesehen. Und nach so etwas wird das Bad am Abend noch tausendmal besser sein", merkte ich mit einem kleinen Grinsen an.
Nachdem wir mit dem Personal alles abgeklärt hatten, standen wir schon wenige Minuten später an der Bushaltestelle. Heute war es noch ein Stück kälter als gestern, was mich dazu veranlasste, sicherheitshalber eine dünne Daunenjacke und meinen langen, weißen Schal anzuziehen. Immer, wenn ich den anhatte, starrten mich sämtliche Mädchen so an, als ob ich gerade vom Himmel herabgestiegen wäre oder so...

Ryuichi
Der Bus lud uns ziemlich direkt am Beginn des Weges ab, wobei uns der Fahrer trotzdem noch einmal die fünf Meter bis dorthin erklärte. Zur Sicherheit.
Als wir ausstiegen war das erste, was mir auffiel, dass sich beim Atmen kleine, weiße Wölkchen vor meinem Mund bildeten. Keine starken, wie im Winter, aber sie waren immerhin auch Sichtbar, wenn man sich nicht darauf konzentrierte, ein Zeichen dafür, dass es noch ein Stück kälter war als gestern.
Und ich Intelligenzbestie hatte es natürlich
verpennt, ausreichend warme Kleidung mitzunehmen, sodass das wärmste, was ich rausholen konnte, ein (nicht sehr warmer) Sommerpulli und eine schwarze Stoffjacke waren. Ich muss sagen, ich beneidete Andrei um seinen Schal. Und die Jacke.
Seufzend trat ich den Weg an, wenn ich mich bewegte, würde mir schon noch wärmer werden.
"Also dann..."