Le Roleplay

Aoi
Wie jeden Morgen hatte ich ed mir als erste auf einer kleinen Mauer in der Nähe der Schulpforte gemütlich gemacht, um meinen Mitschülern/Untertanen bei ihrer Ankunft zuzusehen und ein paar Ships zu beobachten oder neue ausfindig zu machen. Wobei ich es heute ausnahmsweise mal auf eine bestimmte Person abgesehen hatte.
Als gemeinte Person sein Fahrrad sichtlich schlecht gelaunt im den oder eher zum Unterstand knallte, hüpfte ich von meinem Platz und beeilte mich, ihm hinterherzukommen, bevor er die Tür erreichte.
"Petrov-senpai!", rief ich ihm hinterher, um auf mich aufmerksam zu machen.

Andrei
Was denn? Kann mich die Welt nicht ausnahmsweise mal in Ruhe lassen, wenn ich sie auch wirklich brauche? Mit einem angenervten Seufzen verlangsamte ich meine Schritte, bis ich schlussendlich zum Stillstand kam. Ich drehte mich um und bemerkte, wie mir ein Mädchen hinterherlief, die meines Wissens nach Schülerratspräsidentin war. "Hm?"

Aoi
Gott, bei diesem Gesichtsausdruck konnte ich ja froh sein, dass er überhaupt stehen geblieben war! Hoffentlich redete er jetzt auch mit mir... Moment mal, er musste ja! *kurzes, innerliches, sadistisches Grinsen der Autorität*
"Du siehst zwar nicht gerade so aus, als wolltest du über irgendwas reden, aber du warst gestern doch mit Ryuichi unterwegs, oder? Er ist mein Großcousin, also... Könntest du mir verraten, ob da etwas vorgefallen ist? Ich weiß nur, dass ihn scheinbar mein Onkel bewusstlos auf der Straße gefunden hat, ziemlich weit weg von seinen Sachen und in einer recht zwielichtigen Gegend... Ihm schien's zwar gut zu gehen, aber heute ist er wieder krank geschrieben, und es weiß mal wieder keiner warum.", brachte ich meine Bitte vor und sah ihn mit einer Mischung aus Hundeblick und Ich-bin-Schülerratspräsidentin-Blick an.

Andrei
Verwandt sind die auch noch? Es kann ja nur noch schlimmer werden. "Ich kann dir erzählen, was vorgefallen war, aber dafür braucht es ein wenig länger...", meinte ich monoton. Klar, eigentlich wollte ich überhaupt nicht darüber reden, da ich nicht mehr über diese Person nachdenken wollte, aber wenn es fürs Protokoll war...

Aoi
Na Gott sei Dank, er machte es Freiwillig. Ich nickte einwilligend und bedeutete ihm, mir zu folgen.
"Da es zum Wohl eines Schülers ist, kann ich dich ruhig aus dem Unterricht nehmen, das ist ja mein Job... HEY, MIYO! SAG DEINER LEHRERIN, DASS ER HIER BEI MIR IST!", brüllte ich spontan einer von Andreis und Ryuichis Klassenkameradinnen zu, die am anderen Ende des Schulhofes stand.
Also dann...

Ich ging mit Andrei nicht ins Schülerratsbüro sondern aufs Dach, da wir dort eindeutig ungestörter wären. Normalerweise wäre ich dorthin gegangen, aber ausnahmsweise wollte ich keine Fangirlgeschichten hören, sondern etwas über Ryuichi. Und das ging die anderen Mädels ehrlich gesagt nichts an.

Andrei
Ich erklärte ihr alle gestrigen Geschehnisse im Schnelldurchlauf und so emotionslos wie möglich. "...und ich ging nach Hause. Im Nachhinein bin ich wahrscheinlich für alles, was passiert war, verantwortlich zu machen", schloss ich den Monolog ab. Sie konnte von mir denken, was sie wollte, ich hatte schon mit Schlimmerem zu tun.

Aoi
Ich schwieg.
Und zwar, weil ich wusste, warum Ryuichi so ausgerastet war, genau so gut, wie ich wusste, dass Andrei recht hatte mit dem, was er eben gesagt hatte. Und nachdem er es schon so ausgesprochen hatte, konnte ich schlecht sagen, dass er für quasi alles, was sie getan hatten, mächtigst Ärger bekommen hatte, falls es rausgekommen war. Was genau sich hinter dem Wort "Ärger" verbarg, wusste ich jedoch auch nicht.
Andererseits war ich aber auch beeindruckt, zu wieviel ihn Andrei schon gebracht hatte.
Auch wenn es im Grunde nach nicht viel klang, für Ryuichi war es doch...
"Hör zu, Andrei.", stimmte ich vorsichtig wieder an, sobald ich mir ein paar Worte zurechtgelegt hatte.
"Du klangst jetzt nicht gerade begeistert, und ich kann auch gut nachvollziehen, dass du wegen seiner Reaktion beleidigt bist, aber... Bitte gib ihn nicht auf."
Die Augen, mit denen ich ihn nun ansah, waren völlig andere, als die strengen Kaichou-Augen oder die glitzernden Fangirl-Augen, die ich der Öffentlichkeit zeigte. Es waren einfach die Augen einer gewöhnlichen, besorgten Schwester oder etwas ähnlichem.
"Das mag jetzt seltsam klingen, aber Ryu hatt noch nie jemandem so vertraut wie dir. Er ist völlig misstrauisch allem gegenüber und lässt sich auf niemanden ein. Ich habe versucht, mich wie mit einem normalen Menschen mit ihm zu unterhalten oder mich mit ihm anzufreunden, als ich noch jünger war, aber er hat mich einfach ignoriert, sobald ich etwas über ihn oder seine engere Familie wissen wollte. Ich bin seine Großcousine und weiß nicht einmal annähernf, wo er wohnt! Und nicht nur das, weder meine Mutter nich sonst jemand aus meiner Familie wissen es, außer vielleicht meinem Onkel, aber der sagt nichts. Und es hat auch niemand eine Ahnung, was die Arbeiten, dass sie so verdammt viel Geld haben. Also..."
Ich holte nochmal Luft, um meine Lungen zu füllen, bevor ich abschloss:
"Wenn du die Gelegenheit bekommst, bitte - forsch ein bisschen nach. Ich glaube kaum, dass er sich in solchen Kreisen Wohlfühlt. Er ist nicht so hart, wie er wirken will..."
Ich sah zu Boden.
"...glaube ich. Ich weiß eben doch nichts über ihn."

Andrei
Verwundert blinzelte ich sie an. "Es ist sicher nicht das Beste für ihn, wenn er gerade mir so vertraut. Schließlich würde ich ihn nur noch in mehr Schwierigkeiten bringen, wenn er sich nicht nur auf einem oberflächlichem Level mit mir abgibt, so wie es alle anderen getan hatten." Zu dramatisch? Nah. "Aber Nachforschungen würde ich nur allzu gerne anstellen, weil diese Familie kommt mir verdammt verdächtig vor... ich denke nicht, dass sie so sauber ist, wie sich Ryuichi immer gibt. Und wenn sich dadurch deine Sorgen verringern... klar." Irgendwie klang mein Tonfall am Ende nicht mehr so monoton und desinteressiert wie vorhin, er war eher... leise und verständnisvoll. So ein Verhalten hatte ich auch schon länger nicht mehr aufzuweisen. "Nur stellt sich die Frage, ob er nun überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben will, da ich ihm gestern wohl dasselbe klargemacht hatte..."

Aoi
Ich nickte dankbar, da war ich zuversichtlich.
"Wenn du dich bei ihm entschuldigst und/oder ihm deinen Standpunkt klar machst, denke ich schon. Er ist ja auch nur ein Mensch, soweit ich das beurteilen kann."
Dabei musste ich grinsen, meine Laune hatte sich deutlich gehoben, als Andrei zugestimmt hatte. Aufgeregt kramte ich in meiner Tasche rum, bis ich einen kleinen, ehemals verknüllten Zettel herausholte, den ich Andrei in die Hand drückte.
"Den hat mein Onkel vor ein paar Monaten vor unserem Block in einen Mülleimer geworfen, damals war er gerade als Ryuichis neuer Sensei ausgewählt, also ist das ziemlich sicher seine Handynummer, wenn sein Name draufsteht.", informierte ich ihn.
"Konnte ich allerdings noch nicht überprüfen, also sei vorsichtig, falls jemand anderes rangeht. Wir wissen nicht, was jetzt da genau abläuft."
Ich sah eher beiläufig mal auf die Uhr, wobei ich realisierte, dass ich in ein paar Minuten wirklich in der Klasse sein musste, da ich in dem Fach das Thema noch nicht verstanden hatte, wenn ich meine Noten und somit meine Freiheiten beibehalten wollte.
"Ah, verdammt. Ich muss los... Halt mich auf dem Laufenden, wenn du was rausfindest. Falls dein Lehrer was sagt, schick ihn zu mir... Und, ähm... Danke..."
Ich sah kurz verlegen zu Boden, war 'ne Weile her, dass ich mich bei jemandem bedankt hatte, für Gewöhnlich tendierte ich dazu, den Großteil der Arbeit selbst zu übernehmen. Wahrscheinlich hatte mich der Schülerrat deshalb zum Vorstand gewählt, damit sie noch weniger zu tun hatten, diese faulen Säcke...
Der Gedanke brachte mich wieder zum grinsen und ich drehte mich schwungvoll um, nicht, ohne nochmal zu winken.
"Bis dann!"
*sich zur Stunde beeil und trotzdem zu spät komm*

Andrei
Ich murmelte ihr noch etwas zum Abschied zu, dann machte ich mich schlussendlich auch auf den Weg zu meiner Klasse. Anscheinend sind ja einer meiner Klassenkameraden und sein Freund spurlos verschwunden...

//beep boop

Nach dem Unterricht verschwand ich so schnell wie möglich aus der Schule und schwang mich aufs Fahrrad, mit dem ich in einem nicht gerade ungefährlichem Tempo nach Hause raste.
Dort begab ich mich sofort an den Ort, von dem ich wusste, dass es illegal war, dort zu sein, und dass ich ungestört war: das Dach unseres Hochhauses. Ich setzte mich an den äußersten Rand und ließ meine Füße ungefähr 50 Meter über den Straßen von Tokio baumeln. Es entspannte mich, warum, weiß ich auch nicht.
Also dann... Ich holte mein Handy hervor und gab die Nummer ein, die mit überaus ordentlicher Handschrift auf dem Zettel verewigt war. Nach zweimaligem Überprüfen drückte ich die Wähltaste und lauschte dem Tuten der Leitung. Irgendwas stimmt mit Ryuichi und seiner Situation nicht, und ich werde noch dahinterkommen, was es ist.

Ryuichi
Ich fühlte mich nach gestern nicht gerade dazu in der Lage, mich zu bewegen und hatte mich in mein Zimmer verkrochen, wo ich, nicht dazu imstande, zu schlafen, auf meinem Futon zusammengerollt vor mich hinvegetierte. Das ging ungefähr die ganze Nacht und noch ein paar weitere Stunden so, bis irgendwann um die Mittag meine Schwester sich zu mir setzte, mich mit Kamillentee zudröhnte und mit irgendwas ruhig auf mich einredete, bis ich weggenickt war ((Wie so a kleines Kind :3)).

Aufgeweckt wurde ich weniger sanft, und zwar vom Klingeln meines Handys.
Welche Ausgeburt der Hölle wagte es, mich aus meinem Fünfstundenschlaf zu reißen?
Ein Blick auf den Bildschirm sagte mir, dass es niemand war, den ich kannte, oder zumindest niemand, der meine Nummer haben dürfte, sonst wüsste ich davon. Das ließ mal wieder all meine Alarmglocken läuten. Aber würde die Person nicht nochmal anrufen, wenn ich einfach auflegte?
Vielleicht. Und dann könnte ich ganz bestimmt nicht mehr schlafen.
Ich warf also einen Blick zur Tür, um sicherzugehen, dass dort niemand war, und hob ab.
"Wer ist da?", fragte ich sofort skeptisch, ohne ein Wort des Grußes zu verlieren, wobei ich feststellen musste, dass meine Stimme ziemlich rau klang.

Andrei
Fast schon erleichtert stieß ich einen leisen Seufzer aus. Es war auf jeden Fall seine Nummer, aber sein Ton klang nicht gerade erfreut. "Ryuichi? Hier ist Andrei. Du kannst entweder sofort auflegen oder dir anhören, was ich dir zu sagen habe", machte ich meinen Standpunkt mit fester Stimme klar. Er konnte jetzt von mir denken, was er wollte, aber ich war noch lange nicht fertig mit ihm. Natürlich, es hätte mir auch egal sein können, wie bei allen anderen, aber irgendwas an dieser Persönlichkeit ließ mich noch nicht los.

Ryuichi
Ich war erstmal komplett verwirrt und wusste nicht, was ich zuerst fragen oder sagen sollte, von dem, was mir so im Kopf herumschwirrte, wodurch eine zu lange Pause entstand, um noch einfach aufzulegen, weshalb ich mich für seinen zweiten Vorschlag entschied.
"Ich höre.", stimmte ich zu. Vielleicht würde sich das eine der andere ja von selbst klären.

Andrei
"Ryuichi. Ich weiß nicht, was gestern noch passiert ist oder nicht passiert ist, aber ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen. Wie schon gesagt, trage ich die volle Verantwortung und ich will, dass du das deinen Vorgesetzten auch klar machst, okay? Wenn du willst, kann ich nach diesem Anruf deine Nummer dieses Dach hinunterwerfen und du musst mich nie wieder sehen. Und... ich kann zwar ausmachen, dass du jetzt nicht gerade mit dem Gesicht nach unten im Sumida liegst, aber möchtest du mir etwas über deinen Zustand sagen?", fragte ich noch hinzu, mehr aus Interesse statt aus Höflichkeit.

Ryuichi
Ich war überrascht, dass er sich bei mir entschuldigte. Ich glaube, wäre ich an seiner Stelle, würde ich nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Sein letzter Satz ließ mich dann sogar noch schmunzeln.
"Sagen wir einfach mal, mir geht's nicht so besonders, also werde ich mich wohl erst am Montag oder so wieder in der Schule blicken lassen.", antwortete ich und betrachtete das Thema damit als abgeschlossen.
"Und ich weiß zwar nicht, woher du meine Nummer überhaupt hast, aber mach damit, was du willst. Solange du sie nicht gerade an die nächste Pinnwand hängst, solls mir egal sein..."
Ich hätte ihn jetzt noch gern damit beruhigt, dass ich meinen Vorgesetzten das schon mitgeteilt hatte, aber auch, wenn ich nie die ganze Wahrheit sagte, so war ich doch kein Lügner. Und ich hatte ihm schon genug Ärger eingebrockt, indem ich mich mit ihm abgab, auch wenn er davon natürlich nichts merkte, solange ich nicht aufflog.

Andrei
Kurzfristig entschied ich mich, nichts von der Quelle der Nummer preiszugeben, da schaltete sich dann auch mein Beschützerinstinkt ein. "Okay...", meinte ich einigermaßen erleichtert und überlegte mir, ob ich das Gespräch beenden sollte oder nicht. Zugegeben, ich telefonierte nicht gerade oft. Aber ich entschied mich schnell. "Dann brauchst du jetzt ein klein wenig Ruhe, wir können auch später reden. Ruf an oder schreib mir, okay?", fragte ich, während sich in meinem Hinterkopf der Gedanke formte, dass ich mich wohl mit ihm anfreunden muss, wenn ich mehr über sein Umfeld herausfinden will.

Ryuichi
"Ähm... Ja, ist gut... Bis - bis dann."
Damit legte ich auf und starrte verwirrt die Decke an.
Hä?
Die erste Frage, die mir einfiel, war die, warum er so selbstverständlich annahm, dass wir in Kontakt blieben.
Die nächste, warum ich nichts dagegen hatte.
Was war aus meinem selbstschützenden Misstrauen geworden? Und warum sollte er sich weiter mit mir abgeben?
Ich seufzte und gab das Nachdenken auf, dafür war ich zu müde. Der Versuch, sich auf die Seite zu drehen, wurde mit einem stechenden Schmerz in der Schulter bestraft und ich schloss kurz die Augen, um ihn ruhig ausklingen zu lassen. Als ich sie wieder öffnete, war die Tür einen Spalt breit geöffnet.
Erstmal hatte ich Angst, es könnte sich um meinen Vater, Großvater oder Onkel handeln, aber die zierliche Silhouette meiner Schwester machte schnell klar, dass ich mein Handy umsonst unter der Decke versteckte.
"Oneesan?", murmelte ich fragend und sie betrat das Zimmer, um die Tür hinter sich zu schließen.
"Ich habe dich reden gehört.", erklärte sie mir und setzte sich neben mich auf den Boden, wo sie auch eine weitere Tasse Tee hinstellte.
"Du klangst glücklich."
"Hab' ich das?"
Das kam überraschend. Warum sollte ich glücklich sein, nur weil ich mut Andrei redete? Kam mir jetzt auch nicht gerade so vor, wenn man mich fragte, hatte sich nichts groß verändert.
Aber wenn man dachte, meine Schwester könnte mich nicht noch mehr verwirren, der hatte sich geschnitten. Tief geschnitten.
"Gibt es vielleicht ein Mädchen...?", wolltr sie mit diesem Unterton wissen, den ich irgendwo schon viel zu oft gehört hatte. Auf die Frage hin sah ich sie verständnislos an.
"Das war nur ein Junge aus der Klasse, nichts derartiges!", beschwerte ich mich und sie lachte leise.
So ein helles Lachen hörte man viel zu selten in diesem Haus.
"Na dann..." Meinte sie und seufzte. "Geht es dir denn gut?"
Ich wusste, dass sie versuchte, ihre Sorge zu verbergen, aber man hörtr trotzdem, wie sich ihr Tonfall bei dem Satz veränderte.
"Es ist nicht so schlimm.", beschwichtigte ich sie schnell uns sie hob besorgt die Augenbrauen. Ihrem Blick wich ich aus.
"Ich habe versucht, mit Shichihue zu reden, aber..."
"Das hättest du nicht tun solllen!", unterbrach ich sie, obwohl sie wahrscheinlich eh nicht weitergesprochen hätte.
"Ich bekomme meinen Kram schon allein auf die Reihe, mach dir keine Sorgen. Du kannst auch nicht ewig auf mich aufpassen."
Sie sah mich einen Moment mit unbestimmem Gesichtsausdruck, der im Halbdunkel sowieso kaum sichtbar war, an, dann erhob sie sich wieder.
"Dann lass es mich wenigstens so lange tun, wie ich kann.", sagte sie mit schwerer Stimme und stellte den Tee näher an den Futon.
"Schlaf schön und ruh dich gut aus, Ryu."
Damit verließ sie das Zimmer wieder und ließ mich mit einem starken, aber mikden, einschläfernden Kamillenduft allein.

Andrei
Nachdem ich aufgelegt hatte, atmete ich einmal tief durch, wobei mir der liebliche Geruch von Abgasen in die Nase stieg. Er scheint mir wirklich so weit zu vertrauen, dass er Kontakt halten will, aber das hieß auch, dass ich sein Vertrauen so gut wie möglich bewahren und auch stärken musste. Und das bedeutete in etwa, dass ich viel entgegenbringen musste. Wie ich das anstellen würde, wusste ich nicht. Das hier war keine oberflächliche Bekanntschaft, die ich nur irgendwie ausnutzen würde, das Ganze bedeutete mir eindeutig etwas mehr als das. Also dann, ich sollte mal von diesem Dach herunterkommen, bevor meine Eltern noch dachten, dass ich endlich gesprungen wäre. Aber den Gefallen tu ich ihnen nicht, so viel ist sicher.

Ryuichi
*skip of temps*
Mittlerweile waren die noch verbleibenden Wochentage inklusive des Wochenendes vorbei und wir schrieben Sonntagabend. Vor ein paar Minutrn hatte ich mich dazu entschieden, morgen wieder zur Schule zu gehen. Für gewöhnlich würde ich das kaum in Erwägung ziehen, geschweige denn wäre es das erste, was mir einfiel, wenn ich über meine Aktivitäten nach der Genesung nachdachte, aber das gesamte Haus stank mittlerweile nach Kamille, ein Geruch, den ich schon seit der zweiten Nacht nicht mehr ausstehen konnte. Also stand mein Entschluss fest.
Als ich mein Zimmer verließ, um ins Bad zu gehen, und mein Blick auf mein Handy fiel, das da einsam und verlassen lag, fiel mir wieder ein, was Andrei gesagt hatte: Ich solle ihn anrufen,oder ihm schreiben...
Kurz zögerte ich, dann griff ich nach dem Gerät, um letzteres auszuführen. Ein Weilchen sah ich die Tastatur etwas unentschlossen an, bevor ich etwas tippte.
"Ich bin morgen wieder in der Schule. Treffen wir uns vor dem Eingang?", las ich nochmal leise, bevor ich auf 'senden' drückte. Das sollte passen.

Andrei
Das Vibrieren meines Handys hätte mich fast vom Bett geworfen, auf dem ich nochmal Siesta vor dem Schlafengehen machte. Ja, war nun mal so. Jedenfalls starrte ich verwirrt auf das Display, als mir irgendeine Nummer eine Nachricht geschickt hatte. Als ich sie schließlich gelesen hatte, war mir klar, dass ich Ryuichis Nummer noch nicht eingespeichert hatte, was ich sofort erledigte, bevor ich ihm eine Antwort schrieb. Dann schaltete ich mein Handy ab, warf es in die Ecke, verschränkte meine Arme und schloss die Augen, wobei ich mir sicher sein konnte, dass nun vier Buchstaben auf dem Weg zu Ryuichi waren: "Klar."

Ryuichi
*Skip de temps*
Nun war also Montag... Die Schule, inklusive meiner Klassenkameraden, schien sich nichts daraus zu machen, dass ich mal wieder gefehlt hatte, was gut war, so fiel ich immerhin nicht so auf. Trotzdem fühlte ich mich irgendwie seltsam dabei, vor dem Schultor auf jemanden zu warten. Vielleicht hätte ich das doch nicht vorschlagen sollen?
Ich seufzte und ermahnte mich innerlich, mich nicht wie ein fünfzehnjähriges Mädchen aufzuführen, während ich meinen Blick wieder über den Hof wandern ließ. Noch stachen nirgends Andreis weißblonde Haare heraus, aber er war ja auch niemand, der eine Stunde vor Schulbeginn schon in der Klasse sass ((sorry, schweizer Tastatur und es wills ma ned als Fehler azoaga, sunsch könnt i s no ändern ._)) und sich langweilte.

Luca
Ich nickte und öffnete die Tür, um auf den Sitz auf der anderen Seite zu klettern.
"Das war es auf jeden Fall. Bis ich sieben war, haben wir in Mexico gelebt, sind aber immer wieder nach Südamerika, Spanien, England und in andere US-Bundesstaaten in die Ferien. Meine Eltern haben es einfach nicht so lange an einem Punkt ausgehalten...", erzählte ich lachend, dann las ich kurz dem Taxifahrer den Zettel mit der Adresse vor.
"Aber ich glaube, sobald wir von hier wieder weggehen, ziehe ich für ein paar Jahre alleine nach Schweden, damit ich meinen Abschluss endlich mal auf die Reihe bekomme."

Andrei
Aus irgendeinem Grund gab ich heute ein wenig mehr Gas auf dem Weg zur Schule, was darin resultierte, dass ich nach erfolgreicher Durchquerung des Hintereingangs ein paar Meter vor den Fahrradständern vom Fahrrad absprang und es einfach dort hineinrollen bzw. -krachen ließ. Gut, Einparken konnte ich immer noch perfekt, wie man sehen konnte. Nachdem das erledigt war, machte ich mich auf den Weg zum Eingang, wobei ich schon von Weitem bemerken konnte, dass Ryuichi mit dem Rücken zu mir rumstand. Er bot mir ja die Möglichkeit schon an, also schlich ich mich so leise wie möglich an ihn an, baute mich ein wenig auf, wobei ich mich schon fast über ihn lehnen konnte, und sagte mit monoton klingender Stimme: "Hey."

Katsu
Bleh, ich hasse diese Schule. Teilweise gehen da Leute hin, die sich kaum ihr Mittagessen leisten können, und dazu benehmen sie sich auch als gehörte ganz Japan ihnen...beschissene Unterschichtler. Jedenfalls bin ich zutiefst froh, dass ich wieder ein Tag überlebte. Als ich durch die Schulpforte lief, rannte mich irgend ne Gestalt halb um, und als ich dem Etwas das ungefähr 40km/h draufhatte nachsah, konnte ich nur noch eine Staubwolke identifizieren. "Was zur Hölle...", murmelte ich vor mich hin, und lief um die Ecke wo die Limousine schon auf mich wartete. Ich stieg ohne bösen Gedanken ein, doch plötzlich merkte ich dass mir mein Geldbeutel fehlt. "Butler Lee, fahr noch nicht los, ich glaube ich hab was vergessen...", teilte ich ihm schnell mit bevor ich wieder aus dem Auto sprintete, um in der Schule nachzusehen. Kurz vor der Schule pennte so'n...keineahnungwas-Typ rum, vielleicht sah der was. Ich stupste ihn mit meiner Schuhspitze an und fragte ihn (mehr oder weniger) laut: "Hey, hast du zufällig 'nen Diebstahl mitgekrigt, oder nen Geldbeutel gefunden?".

Avery
Meine Augen blitzten den Typen augenblicklich angriffslustig an, als er mich so herablassend anstupste. Mein Eindruck von ihm verbesserte sich nicht gerade, als ich seine aufgeschnöselten Klamotten und den Millionen-Dollar-Haarschnitt sah, in dem sich bestimmt auch noch zehn Liter Richbitchmarkenhaarspray befanden (bei keinem normalen Menschen würde das nach einem Schultag noch so perfekt aussehen, es sei denn er rannte wie so ne kleine Pussy alle fünf Minuten auf die Toilette, um sich die Häärchen zu kämmen und das Näschen zu pudern. Apropos Näschen pudern: Entweder trug der Makeup oder seine Porzellanhaut bekam einen Sonnenbrand, sobald er länger als drei Minuten ans Licht kam. Und sein Tonfall war auch nicht gerade viel besser, er klang, als wäre ich ungefähr so viel wert wie eine Fliege auf seinem Baumwoll oder was auch immer das war Hemd und er würde mich ohne zu zögern zerklatschen, wenn dabei keine unschönen Rückstände entstehen würden. Sein Blick sagte ungefähr das selbe aus.
Trotz alldem musste ich grinsen, nachdem ich gehört hatte, was er von mir wollte.
"Well...", begann ich und stand schwungvoll auf, ohne mich dabei einen Zentimeter zurück zu bewegen, was zur Folge hatte, dass ich ihm wieklich übertrieben auf die Pelle rückte. Mir war das ziemlich egal und ich hatte auch keinen Bock, meine Position zu ändern. Sollte er ruhig Angst haben, dass er sich von mir Flöhe oder sowas einfangen könnte - nicht, dass ich welche hätte.
"Ich habe da hinten eine Geldtasche gefunden...", ich zeigte in die Richtung aus der ich zum Tatort zurückgekehrt war, "...Aber sie klang ziemlich leer. No clue, vielleicht sind auch nur Scheine drin..."
Natürlich hatte ich das gute Stück, das ich ihm nun unter die Nase hielt, schon geleert. Ich war doch nicht bescheuert und ließ mir so eine fette Beute durch die Lappen gehen!
"Yours?", fragte ich mit aufgesetztem, ahnungslosem Blick.

//Des Englische isch do, weil er ned so guat Japanisch kann, er hots jo nie richtig glernt. Des vergoht aber denn glob mit der Zit