Le Roleplay

Damian
Kopfschüttelnd, aber grinsend erhob ich meinen eigenen Becher und verschüttete diesen fast, während Bry sich wieder neben mich setzte und mich auf die Wange küsste. Langsam sollte man sich schon daran gewöhnen, so oft wie er das machte. Aber trotzdem wurde ich immer wieder rot, aber das konnte man im Dunkeln eh nicht sehen.
"Du bist ein richtiger Italiener. Richtig kitschig." Ich wuschelte ihm durchs Haar. "Grazie." Aus einer bestimmten Ecke konnte ich schon das Getuschel hören. Aber das konnte mir egal sein, ich hatte jetzt einen Film gefunden.
Da ich mich die meiste Zeit eh nicht wirklich auf den Film konzentrieren konnte und ich langsam genug vom Futtern hatte, schaute ich mal nach, was Bry neben mir eigentlich machte. Wenn er nicht ab und zu zusammengezuckt wäre, hätte ich gedacht, er wäre gar nicht da, so still, wie er war.
"Scared?", wollte ich wissen. Er schüttelte den Kopf, nur um kurz darauf wieder zusammenzuzucken. Ich lachte leise und rutschte weiter zurück auf der Couch und quetschte mich noch etwas enger neben Bry. "Keine Sorge, ich halte die Dämonen fern. Mein Körper ist inzwischen schon 2% Knoblauch dank meiner Mutter."

Bry
Auch wenn ich versuchte, es zu unterdrücken, konnte ich ein Grinsen nicht verhindern. War ja gut zu wissen - obwohl...
"Sind es nicht normalerweise Vampire, die von Knoblauch abgestoßen werden?" flüsterte ich schmunzelnd. Vielleicht wurde ich ja von Mister Lore des Besseren belehrt, aber von Dämonen und Knoblauch hatte ich jetzt noch nie etwas gehört.

Damian
"Ganz einfach, Knoblauch hat eine solche universale Macht, da kann dir einfach nichts etwas anhaben. Und falls du immer noch skeptisch bist, hab ich ein Kreuz ums Handgelenk, funktioniert auch ganz gut." Ich nahm seine Hand mit besagter Hand hoch und drückte sie kurz zur Demonstration. Zwar ließ ich nur ungern los, aber was konnte man schon machen.
Mein Blick schweifte zur anderen Seite des Raumes, wo zwei schon schlafende Gestalten rumlagen. In der Dunkelheit konnte ich sie aber nicht identifizieren. Eins wusste ich, Vic war dort bestimmt nicht dabei, die würde durchmachen, nur um uns zu beobachten.

Ave
Seit mehr als vier Jahren lebte ich nun in diesem Traum einer Realität, in der ich von Katsu Buchstäblich von der Straße aufgelesen worden war und ein Zuhause kam, das sich für mich wie ein Palast anfühlte. Seit über zwei Jahren war dieser Traum, wie das auch möglich war, noch unglaublicher geworden.
Ich konnte es bis heute manchmal kaum glauben dass wir als verheiratetes Paar glücklich in unseren eigenen vier (zur Vereinfachung, es wäre Lebensmüde die Wände hier alle zu zählen) Wänden lebten. Es war surreal dass ich mir keine Sorgen um irgendetwas anderes machen musste als die Farbe meiner Socken, und es war surreal dass jeder Tag uns in dieselbe Routine des Glücks einlullte, ohne dass irgendetwas uns stören könnte.
Dachte ich zumindest.

Es war Abend und ich hatte mich gerade in meinen viel zu weichen Bademantel gekuschelt und auf das Bett geworfen als Katsu ebenfalls das Zimmer betrat.
"Hey babe" begrüßte ich ihn lächelnd und streckte mich hoch, um einen Kuss anzunehmen.
"Das hier war für dich in der Post", er reichte mir einen Umschlag.
Ich stutzte. "Für mich?"
Ich bekam nie Post - ich kannte nicht mal jemanden der mir Post schicken könnte. Er nickte und setzte sich zu mir.
"Na los, mach auf!"
"Also gut, dann wollen wir mal..."

Ich könnte beinahe spüren wie mein Herz einen Schlag aussetzt nachdem ich einen Blick auf den Brief geworfen hatte. Mir waren nur zwei Worte aufgefallen, das erste und das letzte: Deren und Dad.
"Holy shit.." brachte ich erstickt heraus. "Der ist von meinem... dem Mann der mich gezeugt hat.".
Ich schluckte bevor ich den Rest las.